Amaretto-Nusskuchen schmeckt herrlich nach Marzipan, ist schön saftig und in meiner Variante nicht nur vegan sondern auch mit gesunden Zutaten (und viel Liebe) gebacken.
Direkt zum rezeptKeine Angst, das wird keines dieser High-Protein-Low-Carb-Supercalifragilisticexpialigetisch-Rezepte. Hier geht es nicht darum Bodybuilder glücklich zu machen. Der Cake, wie wir in der Schweiz sagen, bleibt Soulfood. In meinem Rezept verzichte ich auf tierische Produkte und habe ein paar Zutaten durch gesündere Alternativen ersetzt. So verwende ich Dinkel- statt Weizenmehl und Rohrohrzucker. Beim Zucker ist es so, dass die Art gar nicht einen so grossen Unterschied macht, die Menge aber schon. Fast alle Kuchenrezepte, die ich probiert habe, waren mir zu süss. In meinen Rezepten verwende ich deshalb etwas weniger Zucker. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die übrigen Zutaten im Cake mehr zur Geltung kommen.
Amaretto, ein Liebesbekenntnis
Der italienische Likör Amaretto schmeckt nussig und erinnert an Marzipan. Kein Wunder, Amaretto wird aus Mandeln oder Aprikosenkernen hergestellt. Die Legende besagt, dass eine junge Frau im 16. Jahrhundert die Muse eines gewissen Bernadino Luini, ein Schüler von Leonardo Da Vinci, gewesen ist. Luini hatte den Auftrag ein Fresko der Madonna zu malen. Die Frau hat sich in den Maler verliebt und als Zeichen ihrer Zuneigung einen bernsteinfarbenen Likör aus Weinbrand, Aprikosenkernen und Gewürzen für ihren Angebeteten zubereitet. Amaretto, ein romantische Geste.
Mit der würzigen Süsse von Amaretto kann man auch heute noch Herzen gewinnen. Zudem passt der Marzipangeschmack hervorragend zu Haselnüssen. Ich mag auch keine trockenen Cakes. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn man sich auf ein Stück Kuchen freut und dann fast erstickt wenn man hineinbeisst. Beim Amaretto-Nusskuchen müsst ihr euch darüber keine Sorgen machen. Der Amaretto sorgt dafür, dass der Cake schön feucht und saftig ist.
Cake, noch so ein Schweizer-Ding
Dass Cake das englische Wort für Kuchen ist, weiss man. Dass ein Cake in der Schweiz ein besonderer Kuchen ist, hören einige in Deutschland oder Österreich möglicherweise das erste Mal (ausser ihr kennt unser Banenenbrot). Es gibt viele Kuchen, auch bei uns. In einigen Regionen der Schweiz nennt man Blechkuchen wie Rhabarberwähe Kuchen und es gibt herkömmliche Kuchen wie den Gugelhupf (schweizerisch «Gugelhopf») oder in der Weihnachtszeit natürlich den Lebkuchen. Wann immer möglich, baken wir aber ein Cake. Auch mein Amaretto-Nusskuchen ist eigentlich ein Amaretto-Nusscake. Cakes werden in einer länglichen Formen gebacken und sind der Hit an jedem Kindergeburtstag. Vielleicht eher weniger mit Amaretto, wir wollen die Kleinen ja nicht zu früh an den Geschmack von süssem Likör heranführen.
Wie ich zum Amaretto-Nusskuchen kam
Genau das hat meine Mama früher auch gedacht. Wenn wir als Kind bei meiner Tante zu Besuch waren, hat sie immer für uns gebacken. Cakes natürlich! Eines der Cakes war nur für Erwachsene. Ihr kennt das, verbotene Früchte schmecken süss. Obwohl die Kuchen meiner Tante alle ein Gedicht waren, wollte ich immer den verbotenen Cake probieren. Ich war wohl schon zwölf, als ich das erste mal ein Stück essen durfte. Von da an wollte ich nur noch den «Marzipancake», wie ich den Amaretto-Nusskuchen damals genannt habe. Daran hat sich bis heute wenig geändert.
Mit meinem Rezept möchte ich nicht unbedingt das erreichen, was die Muse von Bernadino Luini bei ihm auslösen wollte. Ich hoffe aber, dass ich die Liebe zum Amaretto-Nusskuchen in euch entfachen kann. Viel Spass beim Backen!
Das brauchts
- 250 g Haselnüsse gemahlen
- 250 g Dinkelmehl Typ 630
- 1 Päckchen Backpulver Weinstein
- 150 g Rohrohrzucker
- 50 g vegane Butter
- 100 ml Sojamilch
- 4 EL Amaretto
- 2 EL Apfelmus
- 1 TL Zimt* gemahlen
- 1 Prise Salz
So wirds gemacht
- Haselnüsse, Mehl, Backpulver, Zimt, Salz und Zucker in einer Schüssel mischen
- Sojamilch, vegane Butter, Apfelmus und Amaretto dazugeben und alles miteinander verrühren bis ein geschmeidiger Teig entsteht
- Teig in eine eingefettete Kuchenform geben und bei vorgeheiztem Backofen, 180 Grad für 50 Min bei Ober-/Unterhitze backen
- Nach 25 Minuten in der Mitte mit einem Messer, der Länge nach ca. 1 cm tief einschneiden
- Sollte der Kuchen beim Stäbchentest noch etwas zu feucht sein, weitere 5 Min backen
- Danach den Backofen ausschalten und den Kuchen bei halb geöffneter Ofentür 5 Min ruhen lassen
Ein super Nusskuchen mit Schuss! Schmeckt wie bei Oma. So richtig saftig. 😀
Ich habe auch schon euer Schoki-Nusskuchen ausprobiert und auch der schmeckt super lecker.
Danke für eure leckere Kuchen-Rezepte (oder «Cake» wie meine schweizer Arbeitskollegen sagen) 🙂
Hi Thomy
Es freut mich, schmecken dir unsere Kuchen-Rezepte. Wenns wie bei Oma ist, dann ist es einfach immer lecker 😀
Liebe Grüsse
Stefanie