Wenn in der Schweiz die Aprikosen-Saison beginnt, werden gleich kistenweise der süss-säuerlichen Früchte verspeist. Damit ihr das ganze Jahr Aprikosen geniessen könnt, machen wir heute Konfitüre. Unser Rezept beginnt mit einem Korkenknall!
Direkt zum rezeptDie Aprikose gilt in der Schweiz als die Prinzessin der Walliser Obstgärten. 🍑👸🏻 Dass eine Prinzessin gefeiert werden will, versteht sich von selbst. Jeden Sommer findet deshalb im Walliser Ort Saxon das Aprikosenfest statt. Um die Aprikose zu feiern müsst ihr nicht zwingend ins Wallis fahren. Ihr könnt auch zuhause die Korken knallen lassen. 🍾 Zum Beispiel mit einem Aprikosen Bellini 🥂 oder einfach einem Glas Prosecco. Diese Kombination mag ich nicht nur zum trinken, sondern auch für aufs Brot. 😋
Aprikosenkonfitüre
Ich bin ein Fan von Konfitüren. In der Schweiz haben wir sogar einen Kosenamen dafür. Bei uns heisst dieser Fruchtaufstrich ganz einfach «Konfi». Meine Lieblingskonfis sind mit Kirschen, Zwetschgen und Aprikosen. 😍
Seit ein paar Jahren ist es eine Art Ritual geworden, dass ich im Sommer mit meiner Mama Aprikosenkonfi mache. Vor allem die Variante mit Prosecco hat es uns angetan. Der italienische Schaumwein gibt dem süssen Brotaufstrich das gewisse Etwas. Ausserdem können wir den Rest der Flasche geniessen, während wir die Früchte einkochen. 😎
Der Prosecco ist nicht das Einzige, was unsere Aprikosenkonfi besonders macht. Wir geben den Früchten nämlich ausserdem etwas Vanille hinzu. Unsere «Spezialzutaten» sind so dosiert, dass sie sich dezent im Hintergrund halten. Wenn ihr die Konfitüre aufs Brot streicht, schmeckt ihr in erster Linie die Aprikosen. Erst danach machen sich die anderen Aromen bemerkbar. Diese Nuancen machen es aus, danach wollt ihr keine «normale» Aprikosenmarmelade mehr essen.
Unterschied zwischen Marmelade und Konfitüre
Je nach Region heisst der Brotaufstrich Konfitüre oder Marmelade. Streng genommen ist Marmelade bei Aprikosen allerdings falsch. Sowohl die EU-Richtlinie, als auch die schweizerische Lebensmittelverordnung definieren klar was Konfitüre und was Marmelade ist. Marmeladen bestehen nämlich ausschliesslich aus Zitrusfrüchten. 🍊🍋
Das haben uns die Briten eingebrockt. In Grossbritannien ist das die dort beliebte Zitronen- oder Orangenmarmelade, alles andere trägt auf der Insel die Bezeichnung Jam. 🍓 Die EU und die Schweiz haben die englische Definition für Marmelade schliesslich übernommen.
Doch das kümmert in Deutschland und Österreich niemanden. Dort heisst der Fruchtaufstrich auch heute noch Marmelade, selbst wenn er aus Aprikosen gemacht ist. Mit Konfitüre sind wir in der Schweiz da natürlich fein raus. 😉
Verarbeitung
Das Gerücht, Konfitüre sei nicht vegan, hat sich lange gehalten. Entstanden ist es, weil angenommen wurde, dass bei der Verarbeitung tierische Gelatine verwendet wird. Dabei hat das Geliermittel nichts mit Gelatine zu tun. Das im Gelierzucker enthaltene – rein pflanzliche – Pektin ist nämlich dafür verantwortlich, dass Marmelade eindickt. Zitrusfrüchte, Quitten, Äpfel oder Johannisbeeren enthalten selber sogar genug Pektin, dort braucht es kein Geliermittel, es reicht einfacher Zucker.
Bei den Aprikosen verwende ich 2:1 Gelierzucker. Das heisst auf zwei Teile Früchte wird ein Teil Gelierzucker benötigt. Die Aprikosen haben selber genug Süsse, deshalb ist das Verhältnis 2:1 ideal. Achtung! Gelierzucker ist nicht gleich Gelierzucker. Es gibt Produkte die Konservierungsstoffe enthalten. Ich verwende deshalb Gelierzucker aus Rohrohrzucker in Bio-Qualität.
Zum Fruchtstück gehört Konfitüre dazu. Ich mag es allerdings nicht, wenn ich halbe Früchte auf dem Brot oder Zopf habe. Ich püriere deshalb die Aprikosen nach dem ersten Kochvorgang kurz. So erhält die Konfitüre eine schön gleichmässige Konsistenz.
Viel mehr ist Marmelade kochen nicht. Mit dem Prosecco ist der Spass sogar noch grösser. Dann also Cheers! 😅
Das brauchts
- 1 kg Aprikosen reif
- 150 ml Prosecco
- Saft einer Zitrone
- 2 Vanilleschote*
- 500 g Gelierzucker 2:1
Material
- Kochtopf
So wirds gemacht
Konfiture
- Vanillestängel längs aufschneiden, Samen auskratzen und in ein Schälchen geben
- Aprikosen waschen, halbieren und entsteinen
- Aprikosen, Prosecco und den Saft der Zitrone in einen grossen Kochtopf geben, 10 Min bei mittlerer Hitze kochen bis die Früchte weich sind
- Früchte mit dem Pürierstab leicht pürieren, so dass noch kleinere Fruchtstücke übrig bleiben
- Gelierzucker und Vanillemark hinzugeben, aufkochen und dann bei kleiner Hitze köcheln lassen, regelmässig umrühren
- Nach 10 Minuten eine Gelierprobe machen (siehe weiter unten)
- Falls die Konfitüre zu wenig eingedickt ist, kurz weiterköcheln lassen und erneut testen
- Die fertige Konfitüre ganz heiss aus der Pfanne in vorgewärmte Gläser füllen und diese sofort verschliessen
Gelierprobe
- Stelle einen kleinen Teller oder eine Untertasse in den Kühlschrank, bevor du mit dem Kochen beginnst.
- Für die Gelierprobe gibst du einen Löffel der heisse Konfitüre auf den kalten Teller und lässt sie ein paar Sekunden auskühlen. Neige dann den Teller. Fliesst die Konfitüre nicht mehr und bildet sich eine dünne Haut, ist die optimale Konsistenz erreicht.
Tipp!
Stelle Gläser mit einem Schraubverschluss nach dem Verschliessen für ungefähr eine Minute auf den Kopf. So werden allfällige Pilzsporen oder Bakterien abgetötet. Drehe die Gläser danach wieder um und lasse sie auskühlen. Sterilisieren!
Die Konfitürengläser solltest du vor dem Befüllen sterilisieren. Erhitze dazu Wasser in einer grossen Pfanne. Lege die Gläser und Deckel ins Wasser. Achte darauf, dass sie vollständig bedeckt sind. Lass die Gläser so 10 Minuten sterilisieren.
Ciao Lucky Tofu Team
Ich habe mich das erste Mal ans Konfi machen gewagt, und gleich das richtige Rezept ausprobiert. 😍
Die Kombi aus Aprikose, Vanille und Prosecco ist mega fein 🍑🤤
Salute 🥂 Antonella
Ciao Antonella
Es freut mich, dass die Konfi gut geworden ist. 😋 Es macht immer Spass wenn ein Rezept gelingt.
Cheers und weiterhin viel Erfolg beim Nachkochen. 🤗
Viele Grüsse
Stefanie