Ghackets mit Hörnli vegan

Was in Italien Spaghetti Bolognese ist, ist in der Schweiz Ghackets mit Hörnli. Die Alpen-Pasta steht ihrem Pendant aus der Emilia-Romagna in nichts nach. Sie steht einfach viel schneller auf dem Tisch. Die vegane Variante dieses Schweizer Traditionsgerichts begeistert genauso wie das Original.

«Ghackets» ist wie so oft kürzer als das hochdeutsche Wort Hackfleisch und natürlich wird mit Hörnli auch noch das Schweizer Klischee der exzessiv genutzten Verkleinerungsform erfüllt. Veganes Ghackets mit Hörnli erobert aber nicht nur das Herz der Eidgenossinnen, sondern wird gerne auch anderorts in rauen Mengen gegessen, wenn es den Weg in ferne Küchen gefunden hat.

Gerade Hackfleisch kann man bekanntlich problemlos ersetzen, ohne dass Fleischesser gleich den Aufstand planen. Am besten ihr erwähnt gar nicht erst, dass die vegane Variante auf dem Tisch steht, den Unterschied merkt eh keiner.

Soweit so gut. Eine wichtige Information habe ich euch bisher vorenthalten: Dazu isst man Apfelmus. Ja, wirklich! Keine Angst, wir schütten es natürlich nicht mit der Sauce über die Teigwaren, obwohl es bestimmt auch das gibt.

Teigwaren in der Schweiz

Die Kochbücher beschreiben Ghackets mit Hörnli als «Schweizer Klassiker», «typisch schweizerisch», «traditionelles Schweizer Hauptgericht», aber es ist kaum etwas über die Geschichte dieses Gerichts bekannt. Vermutlich war es wie das Matterhorn schon immer da.

Okay, so lange wohl dann doch nicht. Die erste Teigwarenfabrik wurde in der Schweiz 1838 in Luzern eröffnet, aber erst als 1880 mit dem Bau des Gotthardtunnels viele italienische Gastarbeiter in die Schweiz kamen, nahm die Nachfrage deutlich zu. 100 Jahre nach der Eröffnung der ersten Produktionsstätte gab es bereits gut 80 Pasta-Hersteller in der Schweiz. Daraus schliessen wir, dass Ghackets mit Hörnli zwar nicht seit der letzten Eiszeit, aber doch seit über 100 Jahren zur traditionellen Schweizer Küche gehört.

Veganes Ghackets mit Hörnli

Es gibt verschiedene Arten, wie veganes Ghackets mit Hörnli zubereitet werden kann. Nicht erst seit den Älplermagronen wissen wir, dass Schweizer Gerichte wegen ihrer Einfachheit geschätzt werden. Ich verzichte deshalb bewusst auf viel Firlefanz und halte die Zutatenliste kurz.

Neben dem pflanzlichen Gehacktem, braucht es eigentlich nur Wein, Zwiebeln und vegane Bratensauce. Und natürlich Hörnli! So einfach geht das. In nicht einmal einer halben Stunde habt ihr das perfekte Schweizer Dinner auf dem Tisch. E Guete!