Maharage – Kidneybohnen-Kokos-Curry aus Tansania

Maharage ya Nazi ist ein populäres Gericht aus Ostafrika. Für dieses Curry werden Kidneybohnen in Kokosmilch gekocht. Dass hier indische, arabische und afrikanische Elemente verbunden werden ist typisch für die Kultur der Swahili. Wie ihr Maharage kocht und was es mit dem Oman zu tun hat erfahrt ihr hier.

Dass bei indischen Currys wie Palak Paneer oder Aloo Gobi die Hauptzutaten schon im Namen vorkommen wissen wir. Da macht auch das afrikanische Maharage ya Nazi keine Ausnahme. Maharage bedeutet auf Suaheli Kidneybohnen 🫘 und Nazi Kokosmilch 🥥. Das wirft aber wohl mehr Fragen auf, als es beantwortet. Curry kommt doch aus Asien, was hat das mit Afrika zu tun? Es geht noch weiter, wir bringen nämlich noch einen weiteren Kulturkreis ins Spiel.

Maharage aus dem Oman

Entdeckt haben wir das Gericht auf einer Reise in den Oman. Was die arabische und die afrikanische Küche gemeinsam haben ist die Tatsache, dass sie in Europa eher unbekannt sind. Mit der arabisch meine ich in diesem Fall explizit die Küche der Arabischen Halbinsel.

Wir haben in der Hauptstadt Muscat in einem omanischen Restaurant zu Mittag gegessen. Wie in den Vereinigten Arabischen Emiraten, ist auch die Küche im Oman sehr veganfreundlich. Es gibt zwar zahlreiche Spezialitäten mit Fleisch oder Fisch, aber eben auch viele pflanzliche Gerichte. Kulinarisch ist der Oman geprägt von Einflüssen der arabischen, pakistanischen, iranischen, indischen, asiatischen und afrikanischen Küche. Die Küche im Oman ist also sehr vielseitig. Das liegt daran, dass das Land schon vor über tausend Jahren eine wichtige Rolle im Gewürzhandel zwischen Asien, Afrika und Europa gespielt hat.

Als ich das Maharage damals in Muscat gegessen habe wusste ich, dass wir das unbedingt nachkochen müssen. Dass es sich ursprünglich um ein Gericht aus Ostafrika handelt, wurde mir erst bei den Recherchen zum Rezept bewusst. 👨🏻‍🍳

Die Küche der Swahili

Die Swahili sind ein ostafrikanisches Volk, das in der Gegend zwischen dem südlichen Somalia und dem Norden von Mosambik lebt. Der grösste Teil der Swahili lebt in Tansania. 🇹🇿

Die Küche der Swahili ist eine spannende Mischung aus afrikanischen, arabischen, indischen und portugiesischen Einflüssen. Wie im Oman spielen auch hier Gewürze eine wichtige Rolle. Sansibar, vor der Küste Tansanias, gilt gar als «Insel der Gewürze». Die jahrhundertelangen engen Verbindungen durch den Gewürzhandel haben dann auch kulinarisch ihre Spuren hinterlassen. Obwohl Maharage ya Nazi in Tansania als eines der Nationalgerichte gilt, hat es auch im Oman einen festen Platz.

Maharage selber machen

Gewürze aus fernen Ländern, die vor Generationen noch als Luxus galten, gibt es heute in jedem Laden zu kaufen. Das ist das tolle an Maharage, ihr müsst nicht in einem afrikanischen Spezialgeschäft irgendwelche exotischen Zutaten besorgen. Alles was ihr für dieses Curry braucht, findet ihr in einem gut sortierten Vorratsschrank.

Gewürze spielen in der Küche des Omans und der Swahili eine wichtige Rolle. Aber auch dort gilt «weniger ist mehr», denn ihr braucht nur etwas Kurkuma und gemahlenen Koriander. Die Hauptrolle spielen ganz klar die namensgebenden Zutaten: Kidneybohnen und Kokosmilch. 😋

Die Zubereitung ist ein Kinderspiel! In deutlich unter einer Stunde habt ihr diesen Eintopf auf dem Tisch. Veganisieren mussten wir in diesem Fall nichts, Maharage ist grundsätzlich vegan. Geschmacklich verbinden sich Kokosmilch und Bohnen zu einer köstlichen, leicht süsslichen Mischung. Die Tomaten sorgen für etwas Säure. Zum Schluss geben die Gewürze dem Gesamtbild diese ganz besondere Note, die das Maharage ausmacht.

Viel Spass mit diesem arabisch-afrikanischen Jointventure. Ich bin sicher, ihr werdet es lieben! 😍