Papas arrugadas und Mojo verde gehören zu den bekanntesten Spezialitäten der Kanarischen Inseln. Wir haben die Runzelkartoffeln mit Salzkruste auf Teneriffa probiert und für euch nachgekocht. Dazu machen wir die traditionelle Sauce, die das Herz jedes Koriander-Fans höher schlagen lässt.
Direkt zum rezeptTeneriffa und die Schweiz haben auf den ersten Blick wenig gemeinsam. Das eine ist eine Insel im Atlantik, das andere eine Insel mitten in Europa. Was Tinerfeños und Schweizerinnen gemeinsam haben ist die Bedeutung der Kartoffeln in der traditionellen Küche. 🥔 Wir bezeichnen uns selber gerne als «Gumeli-Schwizer». Eine der Bezeichnung für Kartoffeln in Schweizer Mundart ist «Gumeli». Neben Rösti gehören auch «Gschwellti» zur Schweiz wie Käse 🧀 oder Schokolade 🍫. Die kanarischen Papas arrugadas sind gar nicht so weit von unseren Pellkartoffeln entfernt.
Papas Arrugadas
Kartoffeln sind seit Jahrhunderten ein wichtiger Bestandteil der kanarischen Küche. Wann die Knollen auf die Inseln kamen ist nicht genau bekannt. Erstmals erwähnt werden sie in Aufzeichnungen aus dem Jahr 1562. Kartoffeln kannte man also auf den Kanaren schon bevor sie nach Europa kamen. Heute werden auf dem Archipel fast dreissig unterschiedliche Kartoffelsorten angebaut. Bei dem ganzjährig milden Klima kann teilweise zwei bis drei Mal geerntet werden.
Die langen Geschichte der Knolle auf den Inseln hat auch in der traditionellen Küche ihre Spuren hinterlassen. Auch auf dem spanischen Festland gibt es Kartoffelgerichte wie die Tortilla Española. Auf den Kanaren sind es eher Suppen oder Eintopfgerichte, die mit Kartoffeln gekocht werden. Oder eben die berühmten Papas arrugadas. 🥔
So lecker die Papas arrugadas sind, so einfach sind sie zuzubereiten. Im Grunde sind es «Gschwellti», die mit etwas mehr Salz gekocht werden und etwas länger in der Pfanne bleiben.
Mojo verde
Wer bei Mojo an Austin Powers denkt oder Jay Z im Ohr hat, der auf Blueprint² erzählt, dass er sein «Mojo back» hat, müssen wir enttäuschen. Das Mojo, um das es hier geht, kommt vom portugiesischen Wort Molho, was nichts anderes als Sauce heisst.
Es gibt auf den Kanaren zwei Arten: Die Mojo rojo, die meist scharfe Variante mit roter Paprika 🌶, und die Mojo verde mit Koriander 🌿. Die grüne Variante hat es mir angetan. Logisch, bei so viel Koriander! Beide Varianten haben die gleiche Basis aus Olivenöl und Essig, die mit Knoblauch und Kreuzkümmel gewürzt wird. 😋
Die Zubereitung ist genauso einfach wie die der Papas arrugadas. Einfach die Zutaten in den Foodprocessor geben und das wars auch schon. Bei einigen Rezepten wird zusätzlich eine grüne Peperoni oder Petersilie dazugegeben. Uns hat allerdings auf Teneriffa das Mojo verde am besten geschmeckt, das nur mit Koriander zubereitet wurde.
Dass es ein einfaches Kartoffelgericht mir einer genauso einfachen Sauce geschafft hat, die kulinarische Visitenkarte der Kanaren zu werden, mag auf den ersten Blick erstaunen. Wer die Papas arrugadas mit Mojo verde einmal probiert hat, wird sich jedoch kein anderes kanarisches «Nationalgericht» mehr vorstellen können. 🇪🇸😎
Das brauchts
Papas arrugadas
- 1 kg Kartoffeln vorwiegend festkochend
- 250 g grobkörniges Meersalz
Mojo Verde
- 2 Knoblauchzehen
- 2 Bund Koriander
- 1 EL Apfelessig*
- 150 – 200 ml Olivenöl
- 1 TL Kreuzkümmel gemahlen*
- 1 Prise Salz
So wirds gemacht
Papas arrugadas
- Kartoffeln gut waschen, in eine grosse Pfanne geben, knapp mit Wasser bedecken und Salz dazugeben
- Kartoffel aufkochen und 20 bis 25 Min bei offenem Deckel kochen lassen, bis das Wasser verdampft ist, zwischendurch immer wieder die Pfanne schwenken
- Sobald das Wasser komplett verdunstet ist, die Kartoffeln in der Pfanne bei kleinster Hitze 5 Min trocknen lassen bis sie runzlig sind, dabei die Pfanne regelmässig schwenken
Mojo Verde
- Koriander waschen, Blätter vom Stiel entfernen und in den Foodprocessor geben
- Knoblauch schälen und dazupressen
- Öl, Essig, Salz und Kreuzkümmel dazugeben und alles zu einer Sauce pürieren
Tipp!
- Das Schwenken der Papas arrugadas während dem Kochen sorgt dafür, dass die Kartoffeln eine gleichmässige Salzkruste erhalten und nicht anbrennen.
- Auf den Kanaren verwendet man die Urkartoffeln Papas bonitas oder Papas negras, diese Sorten sind aber hierzulande kaum erhältlich. Ebenfalls beliebt ist die Sorte Quinegua, eine Variante der in der Schweiz, Deutschland und Österreich erhältlichen Sorte King Edward. Wenn ihr keine dieser Sorten findet, könnt ihr auch andere kleine Sorten verwenden die vorwiegend festkochend sind.
Endlich einmal ein gescheites Rezept für die Runzelkartofeln! Ich bin zwar kein Veganer, aber dank eurem Rezept schmecken die Papas nun wie im Urlaub. Danke! Weiter so! 👍🏼
Hoi Sebi
Danke für dein nettes Feedback. 😊
Es freut uns, dass wir auch Nicht-Veganer mit unseren Rezepten inspirieren können.
Viele Grüsse
Stefanie