Thai-Gurkensalat

Thai-Gurkensalat ist eine meiner absoluten Lieblingsbeilagen aus dem Land des Lächelns. Ajat Dtaeng Gwa, wie das Gurken-Relish in Thailand genannt wird, gehört ins Repertoire jedes Asian-Foodlovers.

Wenn man Gurkensalat sagt, meint man natürlich den Salat, den wir seit unserer Kindheit kennen. Fein geschnittene Gurken an einem einfachen Essig-Öl-Dressing mit viel Dill. Ich liebe diesen Gurkensalat, keine Frage. Ich liebe aber auch Abwechslung und da kommt die thailändische Variante des Gurkensalats ins Spiel.

Entdeckt habe ich das Thai-Gurken-Relish vor 15 Jahren im Restaurant Lily’s in Zürich – übrigens eines meiner Lieblingsrestaurants in der Limmatstadt. 😍 Der thailändische Gurkensalat wurde in einem kleinen Schälchen zu meinem Hauptgericht serviert und schmeckte total anders als ich Gurkensalat bisher kannte. Die Kombination von süss, sauer und scharf hat mich sofort begeistert. Ich weiss noch wie ich dachte, dass es doch viel zu schade ist, eine solche Leckerei nur in einem kleine Schälchen zu servieren. Ich habe dann auch mindestens dreimal nachbestellt. 🙊

Gurkensalat aus Thailand?

Wer jetzt denkt, dass da ein kreativer Koch einfach eine asiatische Variante eines europäischen Gerichts erfunden hat irrt. Das Thai-Gurken-Relish hat nichts mit Asian-Fusion zu tun, sondern ist ein traditionelles Gericht der thailändischen Küche. Ajat Dtaeng Gwa, wie diese Beilage in Thailand heisst, wird gerne zu Curry oder Satay serviert. Der frische Geschmack harmoniert mit diesen Gerichten wunderbar.

Dass Gurken in der thailändischen Küche eine Rolle spielen ist kein Sonderfall, sie werden auch in anderen Ländern in Asien verwendet. Das grüne Gemüse ist zum Beispiel auch in der indischen oder chinesischen Küche zu finden. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass die Gurke ursprünglich aus Indien stammt. 🇮🇳

Thai-Gurken-Relish selber machen

Ihr findet, dass es keine so grosse Sache sein kann einen Gurkensalat zu machen? Da habt ihr natürlich vollkommen recht, ist es auch nicht. Sogar die Zutaten sind in jedem Supermarkt zu finden. Schalotten, Chilli, Koriander und Gurken sowieso. Eine Handvoll Erdnüsse habt ihr vielleicht noch im Schrank und den Reisessig gibts heute auch überall. Notfalls kann man auch einfach normalen weissen Essig verwenden.

Das Besondere am Thai-Gurkensalat ist die Sauce oder zumindest die Zubereitung. Der Reisessig wird nämlich mit Zucker und Salz kurz aufgekocht. So lösen sich die Kristalle auf und man erhält eine leicht eingedickte, klare Flüssigkeit.

Wenn ihr euch Sorgen macht weil Chilis 🌶 drin sind und ihr nicht gerne zu scharf esst, kann ich euch beruhigen. Wenn man die Scheidewände mit den Kernen entfernt, reduziert sich die Schärfe erheblich. Am meisten Capsaicin, welches für die Schärfe verantwortlich ist, enthalten übrigens nicht die Kerne, sondern die Scheidewände (Plazenta), an der die Kerne hängen. Ja genau, im weissen flauschigen Zeug ist das Feuer drin! 🥵 Ich entferne das Innere komplett, so behalten die Chilis die notwendige Schärfe, ohne dass ich beim Essen einen Feuerlöscher bereithalten muss. Mehr ist auch nicht nötig. In Thailand werden die Chilis auch nur für einen milden Schärfe-Kick beigegeben.

Übrigens bestelle ich im Lily’s heute noch immer gleich drei Portionen Thai-Gurken-Relish. Noch besser ist es wenn ich ihn selber mache, dann kann ich einen ganzen Teller essen. Das tue ich übrigens meistens auch, besonders wenn ich mein geliebtes Tofu-Satay mit Erdnusssauce mache. 😋