Tiroler Nusskuchen ohne Ei

Enthält Werbung für Pakka.

Beim Tiroler Nusskuchen kriege ich ein schlechtes Gewissen. Nicht weil so viel Genuss Sünde sein muss, sondern weil ich euch bisher meinen Lieblingskuchen vorenthalten habe. Das müssen wir unbedingt ändern! Hier gibts nun das Rezept für das ultimative Cake mit Haselnüssen und Schokolade. 

Tiroler Nusskuchen – habe ich Cake gesagt? Auch wenn es sich offensichtlich um einen österreichischen Kuchen handelt, nennen wir den in der Schweiz trotzdem Cake. Bei uns ist der Tiroler Nusskucken nämlich ein Tirolercake. Wir unterschlagen sogar die Nüsse. 😉 Wobei, das Original unterschlägt auch die Schokolade 😲 und die macht doch den Tiroler Nusskuchen genauso aus wie die Nüsse. Aber lassen wir doch die länderspezifischen Spitzfindigkeiten und widmen uns dem Ca… Kuchen. 😎

Aus dem Tirol, wirklich?

Die Frage die sich aber zuallererst stellt, ist die nach der Herkunft des Tiroler Nusskuchens. Natürlich, dem Namen nach müsste der Kuchen aus dem Tirol stammen. Bloss, wenn man nach den Spezialitäten unseres Nachbarlandes googelt, findet man keinen Tiroler Nusskuchen. Da ist von Strudel die Rede, von Sachertorte, Vanillekipferl oder von der Linzertorte, von Kaiserschmarren und Marillenknödel. Kein Wort von einem Tiroler Nusskuchen. Ein Backwerk, das nach österreichischem Verständnis zum Tirol gehört, ist die Tiroler Prügeltorte und die hat genauso wenig mit dem ominösen Nusskuchen zu tun, wie mit einer Schlägerei zwischen Wilhelm Tell und Kaiser Franz. 🙈 Nicht einmal auf der offiziellen Webseite des Landes Tirol findet man einen Hinweis auf einen für die Region typischen Nusskuchen.

Kann es sein, dass jemand im Tirol einmal irgendeinen Nusskuchen gegessen hat und dann einfach angenommen hat, dass dieser typisch für die Region ist? Vielleicht war es bloss das Hausrezept einer Bäckerei, das sonst niemand im Tirol kennt. Oder war es gar Clemens Wilmenrod, der berühmte Fernsehkoch aus den 50ern, der neben dem Toast Hawaii auch noch gleich den Tiroler Nusskuchen erfunden hat? Okay, das ist etwas weit hergeholt. Die Tatsache, dass das Tirol «seinen» berühmten Nusskuchen keines Wortes würdigt, lässt zumindest Zweifel aufkommen, ob es sich beim Nusskuchen tatsächlich um eine Tiroler Spezialität handelt. 🤓

Wie so oft bei solchen Rezepten, hat sich die Geschichte im Internet selbständig gemacht. Aufgrund des Namens wird dem Kuchen Hüttenzauber angedichtet und mindestens jedes zweite Rezept stammt von der Tiroler Oma oder zumindest einer Oma, die einmal im Tirol einen Nusskuchen gegessen hat.

Lassen wir also die Herkunft des Kuchens offen. Eigentlich spielt es auch keine Rolle, wer das Tirolercake erfunden hat, Hauptsache jemand hat es erfunden. 😋

Haselnüsse und Schokolade

Die Basis des Tirolercakes ist ein gerührter Teig. Das «Geheimnis» sind die Haselnüsse und natürlich die Schokolade. 🍫 Wer auf Haselnussschokolade steht wird auch dieses Nusscake lieben. Übrigens ist das Tirolercake genau deshalb mein Lieblingskuchen. Beim Reinbeissen begegnet einem der Geschmack von Haselnuss, dann stösst man auf ein Schokostückchen, das in der Mitte noch knackig ist und mit seiner bittersüssen Note die zweite Stufe zündet. Herrlich! 😍

Kauft auf keinen Fall gemahlene Haselnüsse. Die sind meistens zu fein und schmecken nicht mehr so kräftig nach Haselnuss. Ich verwende immer ganze Haselnüsse von Pakka und mahle sie im Standmixer selber. Warum Pakka? Zum einen schmecken die Haselnüsse sehr gut, zum anderen ist auch die Herkunft Geschichte dieser Haselnüsse interessant. Obwohl Haselnüsse eigentlich in Mitteleuropa heimisch sind, wird ein Grossteil importiert. Die Türkei ist mit Abstand der grösste Exporteur von Haselnüssen, dahinter folgen Italien und die USA.

Mir ist wichtig, dass ich weiss woher die Zutaten meiner Gerichte kommen und da weiss ich bei Pakka, woran ich bin. Die Haselnüsse für mein Tirolercake kommen aus Georgien. Pakka hat dort zusammen mit dem schweizerischen Hilfswerk HEKS und der georgischen Organisation Elkana ein Projekt zur Unterstützung der lokalen Haselnussproduktion lanciert. 1250 Kleinbauernfamilien konnten durch diese Zusammenarbeit die Erträge und die Wertschöpfung nachhaltig verbessern und produzieren nun Haselnüsse in Bio-Qualität für den internationalen Markt.

Wenn wir schon vom Tirol ans Schwarze Meer gelangt sind, machen wir doch gleich noch einen kleinen Abstecher nach Kolumbien. Dort wird nämlich die Schokolade von Pakka hergestellt, die ich für den Tiroler Nusskuchen verwende. Es muss nicht immer Schweizer Schokolade sein. Die «Pakka-Schoggi» wird von Equiori in Kolumbien hergestellt und ist die erste Bio-Schokolade aus dem südamerikanischen Land.

Die Kakaobohnen werden von Kleinbauern in den kolumbianischen Anden angebaut und  auch die Veredelung und Verarbeitung erfolgt in Kolumbien. So ist dafür gesorgt, dass alle Beteiligten der Wertschöpfungskette fair bezahlt werden. Natürlich spricht nicht nur fair trade und bio für die Schokolade, die Qualität und der Geschmack ist hauptausschlaggebend dafür, das ich das Pakka-Produkt verwende. Ausserdem ist handelsübliche Schokolade mit einem Kakaoanteil von 65% selten vegan. Das ist ein weiterer Grund, der für die Schokolade von Pakka spricht. Ich mag die fruchtige Note und der zarte Geschmack passt perfekt zum Tirolercake.

Tirol vegan

Kommen wir nach dieser kleinen Weltreise wieder zurück ins Tirol oder zumindest zum Kuchen, der nach dem Tirol benannt ist. Wir haben uns so intensiv um die Herkunft und die Zutaten des Tiroler Nusskuchens gekümmert, dass ich ganz vergessen habe zu erwähnen, dass mein Tirolercake vegan ist. ✌🏻 Wie könnte es auch anders sein. Wobei dies einer der Momente ist, bei dem man sich fragt, wieso der Kuchen nicht schon immer vegan gewesen ist. Tierische Produkte sind für das Gelingen des Nusskuchens genauso notwendig wie ein Tirolerhut. 😉 Milch, Butter oder Eier haben keinen Einfluss auf den Geschmack und die luftige Beschaffenheit kriegt ihr mit pflanzlichen Zutaten genauso hin. 

Jetzt bin ich gespannt ob ihr den Tiroler Nusskuchen auch so liebt wie ich. Viel Spass beim Backen! 👩🏻‍🍳