Das Club-Sandwich. Die Königin der Sandwiches. Dazu gehören drei Scheiben Toast, reichlich Füllung und natürlich ein bisschen Grössenwahn. Die Story und das Rezept zum krassesten aller Sandwiches.
Direkt zum rezeptKennt ihr dieses Gefühl? Das Ding auf dem Teller lässt euch das Wasser im Munde zusammenlaufen aber ihr seid irgendwie überfordert, wie genau ihr das essen sollt? Es gibt nur wenige Gerichte, die in diese Klasse gehören. Das Club-Sandwich gehört definitiv dazu. Ja, es definiert diese Kategorie sogar. Im Vergleich zu einem Club-Sandwich ist ein Döner ein Pappenstiel.
Die Sandwich-Story
Wie sagt man Sandwich auf Deutsch? Belegtes Brot oder Stulle trifft es nicht richtig. Es soll Leute geben, die Klappstulle dazu sagen. Das geht aber auch nicht wirklich, sondern klingt eher nach einer Sitzgelegenheit. In der Schweiz haben wir uns mit den Begriffen «Eingeklemmtes» oder «Faustbrot» Abhilfe geschaffen, aber auch das klingt irgendwie plump. Schon der Klang des Wortes Sandwich hat eine gewisse Eleganz und macht diese Zwischenmahlzeit zu etwas Besonderem. Aber von wo kommt eigentlich das Sandwich und woher hat es seinen Namen?
Namensgeber ist ein britischer Aristokrat aus dem 18. Jahrhundert: John Montagu, 4th Earl of Sandwich. Montagu war nicht etwa Koch, sondern ein eingefleischter Kartenspieler. Er soll während eines Cribbage-Spiels, das 24 Stunden dauerte, kein Zeit zum Essen gehabt haben. Deshalb habe er sich von einem Kammerdiener ein Stück Roastbeef zwischen zwei Scheiben Brot bringen lassen. So konnte er essen ohne das Kartenspiel zu unterbrechen. Der Biograf von Montagu bezeichnet diese Erzählung allerdings als Gerücht. Tatsächlich sei es so gewesen, dass der vierte Graf von Sandwich immer sehr viel gearbeitet habe. Aus diesem Grund wünschte er eine Mahlzeit, die er an seinem Schreibtisch essen konnte. Ja genau! 😉
Wie dem auch sei, das Sandwich setzte sich durch und startete von London aus seinen Siegeszug um die Welt. Das Wall Street Journal bezeichnete das Sandwich einmal als Grossbritanniens grösster Beitrag zur Gastronomie. Ob das nun mehr über das Sandwich oder die britische Esskultur aussagt, lasse ich einmal offen.
Der Sandwich-Club
Apropos Wallstreet! Es geht ja hier nicht um irgendein Sandwich, sondern um das Sandwich! Die Briten haben das Sandwich erfunden oder ihm zumindest seinen Namen gegeben. Das Club-Sandwich stammt jedoch aus New York. Erstmals erwähnt wird das Club-Sandwich im Zusammenhang mit dem New Yorker Unions Club. Der Gentlemens Club an der Park Avenue gilt als ältester Club seiner Art in New York City.
In einem Artikel der Zeitung The Evening World vom November 1889 wird das Club-Sandwich (auch Clubhouse-Sandwich genannt) erstmals erwähnt. Ursprünglich bestand das Sandwich nur aus zwei Brotscheiben, Poulet-Fleisch und Schinken. Mit der Zeit wurde auch Truthahn und Speck verwendet und schon bald kam die dritte Brotscheibe dazu, die heute für das Club-Sandwich typisch ist. Den «Ausbau» des Club-Sandwichs auf die Spitze getrieben hat das New Yorker Restaurant Carnegie Deli. Fast ein Kilogramm schwer und 30 Zentimeter hoch sind die Dinger – echt gigantisch!
Vegan TLT Club-Sandwich
BLT war gestern, jetzt kommt TLT! The Lucky Tofu statt Bacon, Lettuce, Tomato. Ich mache das Club-Sandwich natürlich vegan im Lucky Tofu-Style. Und wie machen wir den Tofu glücklich? Er wird glasiert! Tofu wird gerne als langweilig und geschmacklos bezeichnet. Dabei ist gar nicht der Tofu das Problem, sondern die Zubereitung. Die Herausforderung ist die Oberfläche, die beim Tofu sehr glatt ist. Kross anbraten wird deshalb schwierig.
Aus diesem Grund bereite ich Tofu meistens mit einer Panade aus Stärke zu. Ob Mais-, Weizen-, oder Kartoffelstärke spielt dabei keine Rolle. Diesen Trick wende ich auch beim TLT Club-Sandwich an. Ein weiterer Vorteil der Panade ist, dass die Gewürze direkt eingearbeitet werden können. Damit ist der Tofu natürlich noch nicht glasiert. Hier kommen Rotwein und Ahornsirup zum Einsatz. Nach dem Anbraten wird der Tofu übergossen und erhält so einen feinen Überzug der karamellisierten Flüssigkeiten. Zusammen mit den Gewürzen schmeckt der Tofu so im Club-Sandwich einfach fantastisch.
Letztlich kommt auch TLT nicht ohne BLT aus, denn Salat, Tomaten und Speck gehören einfach zu einem Club-Sandwich. Der Speck aus Reispapier passt hervorragend dazu und die vegan Mayo verpasst dem Club-Sandwich den letzten Schliff.
Na, habt ihr jetzt auch Hunger? Willkommen im Club!
Das brauchts
Tofu
- 200 g Räuchertofu
- 2 EL Maisstärke
- 1 EL Paprikapulver geräuchert
- 1 TL Zwiebelpulver
- 1 TL Knoblauchpulver
- 2 TL Gemüsebouillon Pulver
- 6 EL Ahornsirup*
- 3 EL Rotwein
Sandwich
- 4-6 EL vegane Mayonnaise
- 1 Tomate
- 1 Blattsalat (klein) z.B. Lattich/Römersalat
- 1 Avocado
- 2 Cornichons
- 2 Streifen veganer Reispapier-Speck
- 6 Scheiben Toast
So wirds gemacht
Tofu
- Tofu in die Tofupresse oder alternativ zwischen zwei saubere Geschirrtücher legen und rund 30 Minuten beschweren, danach der Länge nach halbieren
- Maisstärke mit den Gewürzen in einem Suppenteller gut mischen und die Tofu-Scheiben darin wenden, so dass sie auf allen Seiten gut mit Panade bedeckt sind
- Brot kurz toasten, es sollte nur leicht goldig werden
- Tomate waschen in dünne Scheiben schneiden, Salatblätter abtrennen und waschen
- Avocado halbieren, Stein entfernen und der Breite nach in ca. 1/2 cm breite Streifen schneiden
- In einer Bratpfanne etwas Öl heiss werden lassen und den Tofu auf beiden Seiten anbraten
- Mit Rotwein ablöschen und vorsichtig wenden, damit beide Seiten ca. 1 Min im Rotwein köcheln
- 4 EL Ahornsirup über den Tofu giessen und weiter braten lassen, Flüssigkeit mit einem Löffel immer wieder über den Tofu giessen
- Tofu vorsichtig wenden und nocheinmal mit 2 EL Ahornsirup begiessen, weiterhin die Flüssigkeit über den Tofu giessen bis er auf beiden Seiten schön braun und mit Glasur bedeckt ist
- Tofu aus der Pfanne nehmen und in einen Teller legen
- Vegane Reispapier-Speckstreifen halbieren
Sandwich-Bauanleitung
- Drei Toast-Scheiben auf eine saubere Arbeitsfläche legen und eine Seite mit reichlich veganer Mayonnaise bestreichen
- Auf zwei Scheiben je eine Tomaten-Scheibe und zwei Salatblätter legen
- Auf die eine der beiden Scheiben gebt ihr vier bis fünf Streifen Avocado und auf die andere den veganen Speck
- Auf jede der belegten Toast-Scheiben einen glasierten Tofu legen
- Die beiden belegten Scheiben aufeinanderstapeln und zum Schluss mit der letzten Scheibe mit der Mayo nach unten abschliessen
- Wenn ihr alles richtig gemacht habt, ist die Reihenfolge (von unten): Toast, Mayo, Tomate, Salat, Avocado, Tofu, Toast, Mayo, Tomate, Salat, Speck, Tofu, Mayo, Toast
- Ein Cornichon halbieren, die Hälften mit dem Holzspiess aufspiessen und zum Fixieren in je eine gegenüberliegende Ecke des Club-Sandwichs stecken
- Club-Sandwich diagonal halbieren
- Das zweite Sandwich auf die gleiche Weise belegen und servieren
Hi 😎 Ich war früher als Fleischesser ein BLT-Sandwich-Fan! Und nun als Vegetarier habe ich es lange nicht mehr gegessen.
Als ich per Zufall auf euer Rezept gestossen bin war ich super happy 😋 Und noch mehr happy war ich als ich es gekocht habe und es sooooo lecker geschmeckt hat! 🥪 Danke für das Rezept und viele Grüsse, Tom
Hallo Tom
Danke für dein tolles Feedback 😀 Es freut uns, hat dir unser TLT Sandwich geschmeckt!
Weiterhin viel Spass beim Kochen 🧑🏻🍳
Liebe Grüsse
Stefanie
Das BESTE Clubsandwich, dass ich je gegessen habe! Hatte auch in den USA kein besseres 😍
Die Idee mit dem veganen Speck ist echt super 🌱😎
Viele Grüsse Marco
Hi Marco
Das freut uns sehr zu hören 🥰 Auch wir lieben das amerikanisch angehauchte Clubsandwich 😋
Liebe Grüsse
Stefanie