Vegane Älplermagronen – Das Original aus der Schweiz

Älplermagronen sind das schnellste und einfachste Schweizer Traditionsgericht und zugleich das grösste Paradoxon im veganen Universum. Der Geschmack ist auch vegan so lecker, dass jedem Älpler ein Juchzer entfährt.

Vegane Älplermagronen ein Paradoxon im veganen Universum? Hä? Keine Angst, das wird jetzt kein Exkurs in vegane Astronomie (sofern es so etwas überhaupt geben sollte). Älplermagronen plant based zu kochen ist aus ursprünglicher Sicht ziemlich unsinnig. Wieso? Das erklärt ein Blick auf die Geschichte dieses Schweizer Gerichts. 🇨🇭

Was sind überhaupt Älpler?

Bevor wir zu den Magronen kommen, müssen wir erst erklären was es mit den Älplern auf sich hat. Älpler ist ein anderes Wort für Senn, also ein Hirte, der im Sommer in den Bergen Vieh hütet. 👨🏻‍🌾🐄⛰️ Auf der Alp verarbeiten die Älpler die Milch der Kühe zu Käse und Butter. Die Sennen leben ein einfaches Leben, auch wenn sie nicht alle Einsiedler sind wie der Alpöhi aus den Heidi-Romanen von Johanna Spyri. Den Sommer verbringen sie in einfachen Hütten auf der Alp und kommen erst im Spätsommer mit dem Alpabzug wieder zurück ins Tal. Das erklärt auch die Einfachheit der Älplermagronen. 😎

Wie kommen die Magronen auf die Alp?

Wer jetzt denkt, dass die Älpler in der Schweiz seit Jahrhunderten auf der Alp Älplermagronen kochen, müssen wir leider enttäuschen. Die Schweizer haben vieles erfunden, aber nicht die Pasta. Es war der Schweizer Unternehmergeist, der die Teigwaren von Italien in die Eidgenossenschaft brachte. 1838 ging in Luzern die erste Schweizer Teigwarenfabrik in Betrieb. Es folgte ein regelrechter Boom. In der ganzen Deutsch- und Westschweiz hat man angefangen Pasta zu produzieren. Die italienischen Gastarbeiter, die am Bau des Gotthard Eisenbahntunnels mitarbeiteten, brachten schliesslich auch den letzten Zweiflern die Pasta-Kultur näher. 🍝

Die Sennen mussten ihre Lebensmittel zu dieser Zeit noch mühsam mit dem Räf, einer auf den Rücken geschnallte Trage, auf die Alp transportieren. Teigwaren waren deshalb ein ideales Lebensmittel. Sie waren lange haltbar, verhältnismässig leicht und dazu sehr nahrhaft. Beliebt war die Schweizer Variante der Makkaroni, die Magronen. Die Pasta wurde mit Kartoffeln 🥔 gestreckt und Käse und Rahm wurde auf der Alp ohnehin selber produziert. Zur Grundausstattung einer Vorratskammer gehörten auch auf der Alp Zwiebeln und eingemachte Früchte. 🧅 Deshalb isst man auch heute noch Apfelmus zu den Älplermagronen. 🍎

It’s vegan, man!

Älplermagronen waren ursprünglich ein Gericht von Selbstversorgern, die nur das Nötigste auf die Alp hochtrugen. Womit wir beim veganen Paradoxon wären. Warum sollten Sennen, die Milch und Käse produzieren, pflanzliche Alternativen verwenden? Zumal sie diese auch noch vom Tal auf die Alp hätten schleppen müssen? 😉

Weshalb machen wir also trotzdem eine plant based Variante? Traditionen werden grundsätzlich aus nostalgischen Gründen gepflegt. Älplermagronen werden heute in der Schweiz zu 99.9% von Nicht-Älplern gegessen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen wird niemand selber eine Kuh melken oder Käse für seine Magronen herstellen. Es spricht also nichts gegen eine Variante die sehr traditionell schmeckt und nur pflanzliche Zutaten verwendet. 😎

Älplermagronen könnten so einfach sein

Kaum hatten es die Älplermagronen ins Tal geschafft und die Schweizer Küchen erobert, wurden sie auch schon «verschlimmbessert». Schinken, Speck oder die Schweizer Nationalwurst Cervelat wurde daruntergemischt. Einige haben sogar die Kartoffeln weggelassen. Schlimm! Da könnte man ja gleich Ghackets mit Hörnli machen. Es soll mir also keiner kommen mit: «Plant based geht gar nicht!». Schliesslich bleiben wir dem einfachen Traditionsezept im Grundsatz treu. 🇨🇭

Die Zutaten für traditionellen Älplermagronen sind sehr übersichtlich: Magronen, Kartoffeln, Rahm, Käse und Zwiebeln. Genau so machen wir das auch. Bloss verwenden wir pflanzliche Alternativen für den Rahm und den Käse. 🧀 Das tut dem Geschmack keinen Abbruch, die Dinger schmecken echt alpöhig! 😋 Die einzige Abweichung in unserem Rezept für vegane Älplermagronen ist ein Trick, den ich von meiner Mama habe. Damit die Magronen nicht zu trocken werden, geben wir ein bisschen pflanzliche Milch dazu. So nehmen die Magronen die Sauce besser auf. Zusammen mit den Röstzwiebeln ist das echt ein Hochgenuss! Wie Mac & Cheese in den USA, gelten übrigens die Älplermagronen in der Schweiz als Comfort Food. 🤓

Dann macht euch bereit für den grossen Juchzer! Wir wünschen euch «e Guete!». 👨🏻‍🍳