Schon wenn ich nur an Apfelküchlein denke läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Die in Teig gehüllten Apfelringe gehören zu meinen Schweizer Lieblingsdesserts. «Öpfelchüechli» begeistern auch ohne Eier und Milch, wie wir euch gleich zeigen werden.

Apfelküchlein sind nicht etwa kleine Apfelkuchen, die würden in der Schweiz Apfelwähen heissen. Die Apfelküchlein heissen eigentlich auch nicht so, in Wirklichkeit nennen wir sie «Öpfelchüechli». 🍎 Apfelküchlein ist die hochdeutsche Übersetzung für dieses Dessert, für das Schweizer Kinder schwärmen. Die besten «Chüechli» macht meistens die Oma, oder das «Grosi», wie wir sagen. Die in Teig gebackene Leckerei gibt es schon so lange, dass man wirklich den Eindruck hat, dass es sich um ein Schweizer Traditionsdessert handelt. Bloss stimmt das? 🤔

Apfelküchle vs Öpfuchüechli
Stammen die Öpfuchüechli wirklich aus der Schweiz? So sehr auch mich diese Erkenntnis schmerzt. Leider nicht! Wer genau die Apfelküchlein erfunden hat ist nicht überliefert, aber die Region aus der sie kommen. Am Anfang stand das Apfelküchle. Das hört sich nicht nur nach Süd-Deutschland an, sondern ist es auch. Die frittierten Apfelringe stammen aus dem südlichen Teil von Baden-Württemberg. Traditionell wurden sie am «Schmotzigen Donnerschtag», also in der Fastnachtszeit gegessen. Aufmerksame Leserinnen und Leser werden sich vielleicht an unsere veganen Schenkeli zur Fasnacht erinnern. 🤡
In die Schweiz und nach Österreich kamen die Apfelküchlein mit den Schwabenkindern. Bis ins frühe 20. Jahrhundert schickten arme Bergbauernfamilien aus Österreich, Liechtenstein und der Schweiz ihre Kinder den Sommer über nach Süddeutschland um dort zu arbeiten. Eines der Gerichte, das diese Kinder von ihrer Saisonarbeit mit nachhause brachten, waren eben die Apfelküchle.

Apfelküchlein in der Schweiz
Dass die Öpfelchüechli mit unseren Grossmüttern in Verbindung gebracht werden zeigt, dass es das Dessert in der Schweiz schon lange gibt. Die Apfelküchlein werden hier nicht nur an der Fasnacht gegessen, sondern im ganzen Winterhalbjahr. Sobald im Herbst die frischen Schweizer Äpfel in die Läden kommen, gibt es auch wieder die in Teig gehüllten frittierten Apfelringe. Viele Restaurants bieten das Dessert auf ihrer Herbst- und Winterkarte an. 🤤
Gleichzeitig finden überall in der Schweiz Chilbis statt. Das Kirchweihfest, die Kirmes, wie sie in manchen Teilen Deutschlands genannt wird, ist eines der gesellschaftlichen Highlights. Vor allem auf dem Land. Dabei geht es weniger um die Kirche, als vielmehr um verrückte Achterbahnen, Zuckerwatte und auch um Apfelküchlein. 🎡
Die Chilbi ist schon seit ich ein Teenager war etwas Besonderes für mich. Als Teenie erlaubten mir meine Eltern da etwas länger wegzubleiben. Dort konnte ich meine Frau stehen und mich mutig auf die wildesten Bahnen trauen. Zur Chilbi gehörte auch immer eine Tüte Magenbrot und eine Portion Öpfelchüechli.

Vegane Apfelküchlein
Vegane Apfelküchlein könnt ihr ganz einfach selber machen, auch ohne Chilbi. Die Eier und die Milch können problemlos weglassen werden. Am Genuss ändert das selbstverständlich nichts! Die veganen Öpfelchüechli schmecken genauso wie damals an der Chilbi. 😍
Am wichtigsten sind die Äpfel. Ich verwende Boskop, es gehen aber auch andere säuerliche Sorten. Wer saure Äpfel sonst nicht so mag, keine Sorge. Erstens ist der Teig süss, zweitens tritt die Säure im Apfel durch das Frittieren in den Hintergrund und drittens werden die Apfelküchlein am Schluss in Zimtzucker gewendet. Die Säure im Apfel braucht es als Gegenspieler.
Um mich glücklich zu machen braucht es nicht mehr als Zimt und Zucker. Man kann zu den Öpfelchüechli aber auch eine Kugel vegane Vanilleglace oder vegane Vanillecreme machen.
So, dann lasse ich euch jetzt eure eigene Chilbi machen. Viel Spass mit den veganen Apfelküchlein. 🍎😋

Das brauchts
- 2 Äpfel gross, säuerlich (z.B. Boskop)
- 200 g Weissmehl
- ¼ TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 4 EL Ahornsirup*
- 220 ml pflanzliche Milch
- ¼ TL Vanillepulver* gemahlen
- 5 EL Weissmehl zum Wenden der Apfelringe
- Zimtzucker*
- Öl zum Frittieren
So wirds gemacht
- 200 g Mehl, Backpulver und Salz in eine Schüssel geben
- Pflanzliche Milch, Ahornsirup und Vanillepulver mischen, zum Mehl geben und zu einem dickflüssigen Teig vermischen
- Äpfel waschen, schälen, Kerngehäuse entfernen und in ca. 1cm dicke Scheiben schneiden
- Öl auf 175 Grad erhitzen
- Apfelringe im Mehl wenden, in den Teig geben, kurz abtropfen lassen und dann goldbraun frittieren
- Auf einem Küchenpapier legen, anschliessend mit Zimtzucker bestreuen und geniessen
Tipp!

Wow! Super! Endlich ist wieder Herbst und es gibt wieder Öpfuchüechli! 🤩
Mercischön für dieses vegane Rezept!
Gruess us Bärn
Lisa 🤗
Liebe Lisa
Ich freue mich, dass ich nicht die einzige bin, die den Herbst mit Öpfelchüechli verbindet.
En Guete und viel Spass mit den veganen Leckereien. 😋
Herbstliche Grüsse nach Bern 🤗
Stefanie