Apfelkuchen oder Apfelwähe. Darüber streitet die Schweiz! Am Ende ist die Bezeichnung jedoch nebensächlich, denn beim Geschmack sind wir uns einig. Der fruchtige Blechkuchen ist der Liebling von Jung und Alt. Daran ändert selbstverständlich auch die vegane Variante nichts.
Bei der Frage der richtigen Bezeichnung ist natürlich Apfelkuchen richtig. Allerdings sagt Stefanie das gleiche über die Wähe. Ob man Apfelkuchen oder Apfelwähe sagt, kommt auf die Region an, in der man aufgewachsen ist. Deswegen ist der erwähnte «Streit» auch nicht wirklich ernst gemeint. Mancherorts heisst die Wähe übrigens auch Fladen oder Tünne. 😉
Apfelkuchen – Die Mutter aller Wähen
Blechkuchen gibt es in der Schweiz in unzähligen Varianten. Ob mit Rhabarber im Frühling oder Zwetschgen im Spätsommer, der Teig wird mit allem beleget, was die Leute so mögen. Ob süss oder salzig ist dabei egal. Auch eine Spinatwähe oder ein Käsekuchen geht immer.
Allerdings gibt es bei uns so etwas wie eine «Ur-Wähe»: Der Apfelkuchen. Wir würden ihn nicht als Nationalgericht bezeichnen, wie das in den USA der Apple Pie ist. 🥧 Trotzdem ist die Apfelwähe ein Stück Schweiz. 🇨🇭
Der Apfel spielt beim Gründungsmythos der Schweiz eine wichtige Rolle. Wilhelm Tell hat nichts anderes als einen Apfel vom Kopf seines Sohnes Walter geschossen. 🏹🍎 Dass damit dann eine Wähe gebacken wurde, wage ich zu bezweifeln. Erstmals erwähnt wird die «Wäyen» nämlich erst über 200 Jahre später, in einem Protokoll des Zürcher Chorgerichts aus dem Jahr 1551.
Auch heute essen die Schweizerinnen und Schweizer pro Jahr und Kopf mehr als sechzehn Kilogramm Äpfel. 🍏 Einen Teil davon natürlich als Apfelkuchen. Da überrascht es wenig, dass der Apfel die hier am meisten angebaute Frucht ist. Den Kanton Thurgau in der Ost-Schweiz nennt man wegen der vielen Apfelbäume sogar scherzhaft «Mostindien».
Vegane Apfelwähe
Bei der veganen Apfelwähe sind die Äpfel logischerweise das kleinste Problem. Auch der Teig ist keine grosse Herausforderung. Es handelt sich um einen ganz gewöhnlichen Mürbeteig. Dieser muss Fett enthalten, das kann aber auch pflanzlich sein. Wir nehmen gerne vegane Butter. 🧈 Rapsöl geht auch.
Was bei der veganen Apfelwähe angepasst wird, ist der Guss – das «Teigli» wie wir in Solothurn sagen. Funfact: Der Apfelkuchen war das erste Gericht, das ich veganisiert habe. 💡 Mittlerweile haben wir den Guss so weit perfektioniert, dass niemand mehr einen Unterschied merkt. Statt Eier verwenden wir Seidentofu und bei der Milch heisst das Motto ohnehin «Wow, no cow!». Damit wird der Guss fest und bleibt trotzdem fluffig, so wie wir das bei der Apfelwähe eben mögen. 🤤
Ansonsten bleibt alles gleich, das gilt besonders für den Genuss. Am Ende schmeckt der vegane Apfelkuchen genauso fantastisch wie die altmodische Variante. Was ebenfalls bleibt ist die Frage: Geschnitten oder geraffelt? Es ist natürlich Geschmacksache, ob ihr die Äpfel in Schnitze schneidet oder raffelt. Ich gehöre klar zum Team Raffel. Auf diese Art verbindet sich der Guss perfekt mit den Früchten und wird zu einer herrlichen, kompakten Köstlichkeit. 😋
Welche Apfelsorten eignen sich für eine Apfelwähe?
Wir werden oft gefragt, welche Apfelsorten wir für Apfelkuchen verwenden. Hier eine kleine Auswahl unserer Favoriten:
- Boskoop
- Maigold
- Jonagold
- Topaz
- Idared
- Gala
Unser Liebling ist der Boskop. 🍎 Mit seinem intensiven Aroma und der optimalen Säure eignet er sich nicht nur für gebackenen Apfelküchlein, sondern passt auch perfekt für Apfelwähe.
Das brauchts
Für den Teig
- 150 g Mehl
- 100 g vegane Butter kalt, direkt aus dem Kühlschrank
- 50 g Zucker
- 1 Prise Salz
Für den Belag
- 4-5 Äpfel ca. 1 kg
- 2 EL Haselnüsse gemahlen
- 3 EL Kokosraspel
- ¼ TL Vanillepulver*
Für den Guss
- 200 g Seidentofu
- 150 ml pflanzliche Milch
- 3 EL Zucker
- 1 EL Maisstärke
So wirds gemacht
Teig
- Mehl, Zucker, Vanille und Salz in einer Schüssel mischen
- Vegane Butter aus dem Kühlschrank nehmen und über die Mehlmischung flöckeln
- Das Ganze zwischen den Fingern verreiben und rasch zu einem Teig zusammenfügen (nicht kneten!)
- Wenn der Teig zu sehr bröselt 1-2 EL kaltes Wasser dazugeben
- Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie einwickeln und 30 Min im Kühlschrank ruhen lassen
Apfelwähe
- Backofen auf 220 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen
- Für den Guss Seitentofu, pflanzliche Milch, Zucker und Maisstärke in einer Schüssel mixen
- Kuchenteig mit dem Wallholz auswallen, dann auf einem Backpapier in Kuchenform legen
- Die gemahlenen Haselnüsse, Kokosraspel und das Vanillepulver mischen
- Kuchenboden mit einer Gabel dicht einstechen und mit der Nuss-Vanille-Mischung gleichmässig bestreuen
- Äpfel raffeln, die Flüssigkeit etwas ausdrücken, dann zum Guss geben und gut vermischen
- Apfelmischung locker auf dem Teig verteilen (nicht andrücken!)
- 35-40 Minuten in der Mitte des Ofens backen bis der Guss leicht golden ist
- Apfelkuchen aus dem Ofen nehmen und vor dem Geniessen 10-15 Min auskühlen lassen
Tipp!
- Wenn es schnell gehen soll, könnt ihr auch einen gekauften Kuchenteig verwenden.
- Viele Tipps und Tricks zum Mürbeteig findest du in unserem detaillierten Beitrag.
Top! Hab die Wähe probiert (klar sagt man nicht Kuchen 😅). Coole Sache, meine vegane Freundin liebt mich jetzt noch mehr und eigentlich merke ich wirklich keinen Unterschied zum Guss mit Ei.
Weiter so!
Hoi Martin
Es freut mich, dass dir der Apfelkuchen 😋 gelungen ist und du deine Freundin begeistern konntest.
Es ist auch für mich immer wieder verblüffend, wie authentisch das Seidentofu-Teigli schmeckt.
Weiterhin viel Spass mit unseren Rezepten.
Liebe Grüsse
Sam
So guet!!! 😍 Ich habe die Wähe nun schon zum x-ten Mal gebacken und jedes Mal wird sie innerhalb ein paar MInuten von der Familie verschlungen 😋🍎 Danke für das Rezept! Einfach, schnell und besonders wichtig! Plantbased, ohne Eier oder Milch!
Liebe Grüsse
Nina
Hoi Nina
Das freut uns, schmeckt dir unsere Apfelwähe 😍 Auch wir sind grosse Fans 😋
Liebe Grüsse und weiterhin viel Spass mit unseren Rezepten.
Liebe Grüsse
Stefanie