Vegane Fettuccine Alfredo

Fettuccine Alfredo sind zweifellos die cremigsten Pasta der Welt. Doch das Gericht wird von einer emotionalen Kontroverse begleitet: Ist diese Pasta italienisch oder amerikanisch? Wir klären die Frage und zeigen ausserdem, wie man eine himmlische pflanzliche Alfredo zubereitet, ohne dass jemand merkt, dass sie vegan ist.

Heute reden plötzlich alle von Fettuccine Alfredo. Dabei war dieses Gericht bei uns lange Zeit relativ unbekannt. Für mich völlig unverständlich, denn es ist die cremigste Pasta der Welt! 🤩 Ich kenne sie schon ewig und konnte lange nicht verstehen, warum kaum ein italienisches Restaurant Alfredo auf der Karte hat. Nicht einmal in Italien. Heute weiss ich warum.

Hä? Was sind Fettuccine Alfredo?

Bei einem unserer ersten Dates hat mich Sam zum Italiener eingeladen. Es gibt viele italienische Restaurants, also habe ich keine Überraschung erwartet. Abgesehen davon hatte ich sowieso nur Augen für diesen witzigen, gut aussehenden Typen, auch wenn er ein bisschen viel geredet hat. 🙉

Beim Blick auf die Speisekarte habe ich kurz Herzklopfen bekommen. Nicht etwa wegen meinem Begleiter, sondern weil ich meine Lieblingspasta entdeckt habe. Ich war begeistert! Voller Freude sagte ich zu Sam: «Wow, die haben Fettuccine Alfredo!». Er schaute mich ungläubig an und fragte: «Hä? Was sind denn Fettuccine Alfredo?» 🙈

Ich habe ihm erzählt, dass ich Alfredo zum ersten Mal gegessen habe, als ich mit Zwanzig mit einer Freundin für ein paar Wochen durch die USA gereist bin. Damals habe ich die cremige Pasta überall bestellt, wo sie auf der Karte stand. 😋

Die Alfredo-Kontroverse

Was ich damals nicht wusste, Fettucine Alfredo haben nicht nur Freunde. In Italien gilt die Pasta als Touristengericht, bei dem die Kellner die Augen rollen, genauso wie wenn jemand Spaghetti Bolognese bestellt. 🤭 Angeblich sind Fettuccine Alfredo kein italienisches Gericht, sondern stammen aus den USA.

Das erschien mir zunächst einleuchtend, ich hatte ja schliesslich Alfredo auch in Amerika kennengelernt. Ausserdem gibt es in den USA Alfredo-Sauce in allen Variationen, sogar als Pizzabelag oder als Dip. In Supermärkten kann man die Sauce fertig in Dosen oder zum Anrühren kaufen. Seit 1933 wurde das Gericht ausserdem in über 800 amerikanischen Kochbüchern erwähnt. Ist da also etwas dran? Sind Fettuccine Alfredo wirklich ein italo-amerikanisches Gericht? 🇮🇹🇺🇸

Der Erfinder der Fettuccine Alfredo

Im Gegensatz zur Penne alla Vodka, bei der nicht ganz klar ist, ob sie in den USA oder in Italien erfunden wurde, ist die Herkunft der Alfredo eindeutig. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Alfredo di Lelio, einem Koch aus Rom, erfunden. Nach der Geburt seines Sohnes war seine Frau geschwächt und litt unter Appetitlosigkeit. Also bereitete Alfredo spontan ein nahrhaftes und leicht verdauliches Gericht zu. Er kochte Fettuccine, mischte sie mit viel frischer Butter und Parmesankäse und servierte sie seiner Frau.

Das Gericht schmeckte so gut, dass er es in die Speisekarte seines Restaurants aufnahm. Das Besondere daran war, dass die Sauce nur mit Butter, Parmesan und etwas Pastawasser angerührt wurde. Die Zubereitung wurde von Alfredo persönlich am Tisch als grosses Spektakel zelebriert. Seine Fähigkeit, die Gäste mit der Zubereitung seines Spezialgerichts zu begeistern, trug wesentlich zu seiner Berühmtheit bei. 👨🏻‍🍳

Alfredos Restaurant wurde in Rom zu einer Attraktion. Den internationalen Durchbruch schafften die Fettuccine Alfredo als die beiden Hollywoodstars Mary Pickford und Douglas Fairbanks das Ristorante Alfredo besucht haben. Sie brachten die Fettuccine Alfredo in die USA und seitdem ist das Gericht aus den italienischen Restaurants jenseits des Atlantiks nicht mehr wegzudenken. 😋

Vegane Fettuccine Alfredo

Bei uns war es nicht die Hochzeitsreise, sondern eines der ersten Dates. 🫶🏼 Trotzdem bringen wir die Fettuccine Alfredo mit. Nicht in die Neue Welt, sondern in die vegane Welt. Wir machen es ähnlich wie Alfredo und doch ganz anders. Aber bekanntlich führen aber ja viele Wege nach Rom und dorthin wollen wir ja auch. Zumindest symbolisch, in die Via della Scrofa, ins Ristorante Alfredo.

Für die pflanzliche Variante wird kein Parmesan mit Butter verrührt, sondern Cashewkerne. Diese weichen wir zunächst ein und pürieren sie anschliessend zu einer cremigen Sauce. Geschmacklich bringen wir das Umami des Parmesans mit Hefeflocken in unsere veganen Fettuccine Alfredo.

Das Geheimnis der Fettuccine Alfredo liegt in ihrer Einfachheit. Für das Originalrezept braucht man nur Parmesan und Butter. Wir brauchen nur ein bisschen mehr. Um den Geschmack perfekt abzurunden, fügen wir etwas Knoblauch hinzu. Alles in allem sind auch die veganen Fettuccine Alfredo ein sehr einfaches Gericht, das schnell zubereitet ist. Der Geschmack und die Cremigkeit unterscheiden sich aber kaum vom Klassiker.

Wenn ihr die cremigste Pasta der Welt noch nicht kennt, solltet ihr dieses einfache vegane Rezept unbedingt auszuprobieren. 👩🏻‍🍳