Mailänderli sind die beliebtesten Guetzli der Schweiz. Ohne dieses feine Gebäck wäre Weihnachten nur halb so schön. Weil wir auf diese Leckerei also nicht verzichten wollen, backen wir sie einfach vegan und öffnen die Guetzlibüchse der Pandora.
Direkt zum rezeptIn der Vorweihnachtszeit gibt es viele Traditionen. 👼🏼 Eine meiner liebsten ist seit meiner Kindheit das «Guetzle», das Guetzlibacken. Bei uns in Solothurn heisst das Gebäck natürlich «Chröömli». Das ändert aber nichts an meiner Begeisterung für dieses Weihnachtsgebäck. Zur Weihnachtszeit gehören neben dem Samilchlaus 🎅🏼 und dem Weihnachtsbaum 🎄 auch die «Fantastischen Vier» Zimtstern, Brunsli, Chräbeli und Mailänderli ⭐️ dazu. Um Letztere soll es heute gehen, denn Mailänderli sind die beliebtesten Weihnachtsguetzli. 🇨🇭
Die Geschichte der Mailänderli
Bei den Mailänderli können wir wieder einmal sagen: «Wer hats erfunden?» Allerdings kennt man dieses köstliche Weihnachtsgebäck auch nur in der Schweiz bekannt. Aber diese Guetzli sind «typisch schweizerisch», denn es gibt kaum ein schlichteres und bescheideneres Weihnachtsgebäck als die Mailänderli. Etwas Butter, Mehl, Zucker und ein Hauch Zitrone – that’s it! 🤭 Auf exotische Gewürze oder sonstige ausgefallene Zutaten wurde bewusst verzichtet.
Über den Ursprung dieser Weihnachtsspezialität ist wenig bekannt. In einer Basler Rezeptsammlung aus dem Jahr 1780 werden die Gâteaux de Milan erstmals erwähnt. Interessanter wäre die Frage, warum die Guetzli «Mailänderli» heissen. In Mailand gibt es zwar eine ähnliche Spezialität, diese wird aber mit kandierten Früchten gebacken. Das italienische Gebäck hat also wenig mit unseren Mailänderli zu tun.
Eine andere Geschichte besagt, dass vor Jahrhunderten eine eidgenössische Gesandtschaft das Gebäck dem Herzog von Mailand geschenkt hat.
Vegane Mailänderli
Nachdem wir nun etwas über die Herkunft der Mailänderli erfahren haben, kommen wir zum wichtigsten Teil: Dem Geschmack. In der Schweiz müssen wir wohl niemandem erklären, wie diese Weihnachtsguetzli schmecken. Unseren Freunden in Deutschland oder Österreich können wir das Gebäck wohl am besten als Butterkeks beschreiben. Das Besondere daran ist eine feine Zitrusnote. 🍋
Die Basis der Mailänderli ist ein einfacher Mürbeteig. Und schon sind wir bei der «Guetzlibüchse der Pandora». Unsere Mailänderli sind vegan, bloss merkt man das nicht. Was wäre, wenn man für die Weihnachtsguetzli weder Eier noch Butter bräuchten? Was, wenn der beliebte Geschmack auch rein pflanzlich zu haben wäre? Wenn sich das einmal herumspricht, wird das die Guetzliwelt auf den Kopf stellen. 😉
Bevor es soweit ist, verraten wir euch das Rezept für unsere veganen Mailänderli. Wobei wir dazu sagen müssen, dass es keine Hexerei ist. Das Rezept unterscheidet sich nur darin, dass wir keine Eier 🥚 verwenden (und auch keinen Ersatz dafür brauchen) und die Butter durch eine pflanzliche Alternative ersetzen. Das Ergebnis sind superleckere Mailänderli, wie sie sein sollen. 😋
Und nun wünschen wir euch viel Spass beim Guetzle! 👩🏻🍳
Das brauchts
- 130 g vegane Butter weich
- 250 g Weissmehl
- 120 g Zucker
- 2 EL veganer Rahm
- Abrieb einer halben Bio-Zitrone
- 1 Prise Salz
- wenig Mehl zum Auswallen
- veganer Rahm zum Bestreichen
So wirds gemacht
- Vegane Butter rühren bis sich Spitzchen bilden
- Zucker, Zitronenzeste und Salz dazugeben und weiterrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat
- Mehl dazugeben zu einem Teig verrühren
- Den Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und 1 Std in den Kühlschrank stellen
- Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche 8-10 mm dick auswallen, Guetzli ausstechen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, noch einmal 30 Min kühl stellen
- Mailänderli mit Sojarahm bestreichen und im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad Ober-/Unterhitze 10-12 Min goldbraun backen
- Aus dem Ofen nehmen und gut abkühlen lassen
Tipp!
- Damit sich der Teig leichter verarbeiten lässt, wenn er aus dem Kühlschrank kommt, lasst ihn ein paar Minuten bei Zimmertemperatur stehen.
- Am längsten halten Guetzli, wenn ihr sie schichtweise in einer verschlossenen Dose aufbewahrt. Natürlich nach Sorten getrennt, damit jedes Guetzli seinen typischen Geschmack behält.
- Weitere Informationen und Tipps zum Mürbeteig findet ihr in unserem ausführlichen Artikel.