Vegane Marroni-Zwiebel-Wähe

Gut zu wissen!
Im Gegensatz zu der französischen Quiche wird bei der Wähe der Guss zusätzlich gezuckert oder gesalzen.

Die Zwiebelwähe ist der Klassiker der salzigen Schweizer Blechkuchen. Unsere Variante mit Marroni und Kräutern legt in Sachen Geschmack noch einen drauf und ist dazu noch rein pflanzlich.

Direkt zum rezept

Unsere Marroni-Zwiebel-Wähe ist zwar nicht die am weitesten verbreitete Art des Schweizer Blechkuchens, das ist aber auch gut so. Die gewöhnliche Zwiebelwähe oder die Spinatwähe gehören bei den salzigen Varianten sicher zu den Bekanntesten. Es gehört aber bei der Wähe auch dazu, dass sie sehr vielseitig ist und mit allerlei süssen oder salzigen Dingen belegt werden kann. 😋

Vegane Marroni Zwiebel Wähe nach dem Backen mit Serviette und Kräutern

Salzige Wähen

Wenn ich hier von Wähe spreche, dann meine ich natürlich Kuchen. Bei uns in Solothurn nennen wir die Wähe nämlich «Chueche». So ist es in der Schweiz. Ein so kleines Land und doch gibt es für die einfachsten Dinge so viele Bezeichnungen. Neben Wähe oder Kuchen sagt man in der Ostschweiz dazu auch Fladen. 🙈

Bei den süssen Wähen kennt ihr unsere Favoriten: Apfelkuchen und Rhabarberwähe. Das sind auch die Favoriten der Schweizerinnen und Schweizer. Bei den salzigen Kuchen halten wir uns die Möglichkeiten gerne etwas weiter offen. Die herzhaften Blechkuchen kennt man natürlich nicht nur in der Schweiz. Die französische Quiche ist unserer Wähe relativ ähnlich.

Ursprünglich waren die Blechkuchen in der Schweiz «Armeleuteessen». Beim Brotbacken wurden die Teigreste flach ausgewallt und mit dem belegt, was gerade da war. Allerdings hat sich die Wähe bald im Mittelstand etabliert. In der Schweiz war früher am Freitag Wähentag und ist es teilweise heute noch. Das hat mit der katholischen Tradition zu tun, am Freitag kein Fleisch zu essen. Da will man natürlich nicht nur einen süssen Kuchen, sondern zu Mittag etwas Salziges. 😋

Vegane Marroni Zwiebel Wähe frisch aus dem Ofen

Marroni-Zwiebel-Wähe

Wir kombinieren bei dieser Variante sozusagen zwei Schweizer Armeleuteessen. In der Südschweiz waren nämlich die Kastanien in früheren Jahrhunderten genau das. Marroni gibt es frisch im Herbst. Allerdings kann man sie tiefgekühlt bis im Frühling im Supermarkt kaufen. Das herzhaft Nussige passt hervorragend zur kalten Jahreszeit. Ob als Suppe oder wie hier zusammen mit den Zwiebeln als Kuchen. Bei uns sind Kastanien im Herbst und Winter auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung.

Bei den ersten Versuchen hat unsere Kreation immer wie eine Zwiebelwähe mit Marroni geschmeckt. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, aber irgendwie hat da noch etwas gefehlt. Richtig «rund» wurde die Wähe schliesslich mit den Kräutern. Wir haben uns noch eine weitere kleine Abweichung zum klassischen Schweizer Blechkuchen erlaubt. Mit dem normalen Kuchenteig, einem salzigen Mürbeteig, war die Wähe irgendwie zu schwer. Wir verwenden Blätterteig, einfach weil er hier besser passt.

Vegane Wähe?

Eine Wähe ohne tierische Produkte zu backen ist an sich nicht so schwer. Einzig für den Guss werden normalerweise Milch und Eier verwendet. Bei unserem veganen Marroni-Zwiebel-Kuchen verwenden wir Seidentofu. Dieser hat sich bisher bei allen Wähen bewährt. Anders als die klassische Variante ist der pflanzliche Guss etwas weniger flüssig. Wir mischen deshalb die Füllung der Wähe mit dem Guss bevor wir das Ganze auf den Teig geben.

Das Endergebnis ist wie immer mit der ursprünglichen Variante identisch. Bei unseren veganen Wähen hat sich zumindest noch nie jemand darüber beklagt, dass irgend ein Unterschied festzustellen wäre. 😍

Die Zubereitung ist übrigens super einfach. Die Wähe in den Ofen, in der Zwischenzeit einen frischen Salat vorbereiten und fertig ist das feine, gesunde z’Nacht. Die Reste könnt ihr mit ins Büro nehmen. Mir persönlich schmeckt der Kuchen am nächsten Tag kalt immer noch einen Tick besser als frisch gebacken. 😋

Ob frisch aus dem Ofen, oder kalt am nächsten Tag. Ich wünsche euch «e Guete»!

Vegane Marroni Zwiebel Wähe direkt aus dem Ofen frisch gebacken
Vegane Marroni-Zwiebel-Wähe
Unsere herzhafte Marroni-Zwiebel-Wähe ist eine feine, gesunde Mahlzeit für kalte Herbst- und Wintertage. Unsere rein pflanzliche Variante des Schweizer Blechkuchens könnt ihr ganz einfach selber machen. 
Zutaten für1 Wähe
Vorbereitung 10 Minuten
Zubereitung 10 Minuten
Zeit im Ofen 30 Minuten
Gesamtzeit 50 Minuten

Das brauchts

Für die Wähe

  • 200 g Marroni geschält
  • 4 rote Zwiebeln gross
  • 1 Bund glattblättrige Petersilie
  • 1 EL Thymian frisch
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 veganer Blätterteig rund
  • 5 EL Paniermehl
  • Salz und Pfeffer

Für den Guss

  • 250 g Seidentofu
  • 100 ml pflanzliche Milch
  • ½ TL Kala Namak
  • 1 EL Sojamehl
  • Salz und Pfeffer

So wirds gemacht

  • Backofen auf 220 Grad vorheizen
  • Kräuter waschen und fein hacken
  • Zwiebeln schälen, halbieren und in dünne Streifen schneiden
  • Marroni in dünne Scheibe schneiden
  • Öl in einer Pfanne heiss werden lassen, Marroni 5 Min darin anbraten, Zwiebeln dazugeben und 2 Min mitdünsten
  • Kräuter dazugeben, umrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken und auskühlen lassen
  • Blätterteig in eine rundes Kuchenblech legen, mehrmals mit einer Gabel einstechen und Paniermehl auf dem Boden verteilen
  • Für den Guss Seidentofu, Milch, Kala Namak und Sojamehl mit einem Handrührgerät in einer Schüssel cremig rühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken
  • Maroni-Zwiebel-Mischung zum Guss in die Schüssel geben, alles gut mischen 
  • Wähenmischung auf den Teig geben und gleichmässig verteilen
  • Wähe in der unteren Hälfte des Backofens 25 Min backen, Ofen ausschalten und 5 Min im Ofen stehen lassen

Tipp!

  • Der Seidentofu wird beim Auskühlen etwas fester. Deshalb lässt sich die Wähe besser schneiden, wenn sie nach dem Backen etwa 5 Min auskühlen kann.
  • Ihr könnt tiefgekühlte oder frische Marroni verwenden. Die tiefgekühlten Kastanien nehmt ihr am besten am Abend vorher aus dem Kühler.
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Vegane Marroni Zwiebel Wähe von oben frisch aus dem Ofen

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