Vegane Osterküchlein

Osterküchlein gehören in der Schweiz zu Ostern wie Schokohasen und Oster-Brunch. Mit ihrer Füllung aus Griess und Reis versüssen die feinen Fladen schon seit Jahrhunderten das Osterfest. Bei unserer veganen Variante ändern wir zwar die Zutaten, nicht aber den Geschmack. Dieser pflanzlichen Osterspezialität kann niemand widerstehen!

Als Kind habe ich mich immer auf den Osterhasen gefreut, weil er mir Schokolade und Nougateier gebracht hat. 🐰 Aber noch mehr habe ich mich auf die Osterküchlein gefreut. 😋 Der knusprige Teig, die leckere Füllung und das alles mit viel Puderzucker bestreut – ein Traum! Dass in der Füllung Reis drin ist, habe ich erst gemerkt, als ich älter wurde. Zum Glück, denn Reis gehörte für mich als Kind zu herzhaften Gerichten wie Risotto oder Riz Casimir und nicht zu einem süssen Kuchen. 😉

Ein Blick auf die Geschichte der Osterküchlein

Die Bezeichnung Osterkuchen oder Osterfladen ist kein Zufall. Blechkuchen werden in der Schweiz Kuchen, Fladen, Dünne oder Wähe genannt. Was es mit den verschiedenen Bezeichnungen auf sich hat, haben wir bei der Rhabarberwähe ausführlich beschrieben.

Die erste Erwähnung der Osterkuchen

Lange Zeit hielt ich die kleinen Osterkuchen für eine neuere Erfindung, dabei gibt es dieses Ostergebäck schon sehr lange. Der Osterfladen soll erstmals im Jahr 962 erwähnt worden sein.

Sicher belegt ist seine Existenz seit dem 14. Jahrhundert, als in Basel die Fladen zu Ostern von Priestern gesegnet wurden. ⛪️ Dass das Gebäck damals etwas mit dem zu tun hatte, was wir heute kennen, darf allerdings bezweifelt werden.

Osterküchlein wie wir sie heute kennen

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde der Osterfladen schliesslich in Basel mit Reis oder Griess zubereitet. Es dauerte allerdings noch weitere 200 Jahre, bis das Rezept «offiziell» in die Kochbücher aufgenommen wurde. 📚

Heute gibt es Osterfladen und die kleinen Osterküchlein überall. In der französischsprachigen Schweiz heissen sie «Tourte au Riz» oder «Tourte de Pâques».

So einfache Zutaten bei diesem wichtigen Fest?

Man fragt sich vielleicht, warum keine edleren Zutaten verwendet wurden. Immerhin gilt Ostern als das wichtigste christliche Fest. Die Erklärung ist einfach: Es war einfach nichts anderes mehr da. Nach dem langen Winter waren die Vorratskammern leer und so musste für das Ostergebäck das verwendet werden, was noch übrig war. 🫙

Osterküchlein vegan

Die kleinen Osterfladen mit pflanzlichen Zutaten zu backen, ist heute keine Hexerei mehr. Die Füllung braucht eine gewisse Festigkeit und soll trotzdem saftig sein – das gelingt mit veganem Schlagrahm und einer pflanzlichen Quark-Alternative. 🌱

Geschmacklich stehen ohnehin die Mandeln im Vordergrund, begleitet von einer feinen Zitrusnote. 🍋 Hier ist die vegane Variante sogar im Vorteil, denn Reis und Griess werden in Mandelmilch gekocht. Da wir statt Butter veganen Quark verwenden, werden die Osterküchlein sogar noch etwas leichter. Statt Eischnee verwenden wir bei unserem veganen Rezept pflanzliche Schlagcreme. Für den Mürbeteig nehmen wir ganz einfach vegane Butter.

Mit oder ohne Rosinen?

Traditionell werden Rosinen unter die Füllung gemischt. Wir machen das allerdings nur bei einem grossen Osterfladen, da in den kleinen Osterküchlein relativ wenig Füllung Platz hat. Natürlich könnt ihr auch bei den Küchlein ein paar Rosinen unter die Füllung mischen.

Die fluffigen Küchlein gehören auch heute noch zu unseren absoluten Favoriten für das Osterfest. Viel Spass beim Backen und frohe Ostern! 🐣