Vegane Tom Kha – Thailändische Kokossuppe

Nur wenige Suppen verzaubern mit einer so harmonischen Ausgewogenheit der Aromen wie Tom Kha. Die cremige Kokosmilchsuppe verbindet den feinen Duft von Galgant mit der Frische von Zitronengras und der milden Schärfe von Chili. Wir haben dieses kulinarische Juwel Thailands vegan interpretiert.

Dass es eine Suppe war, die mir in Thailand den Kopf verdreht hat, mag überraschen. 😁 Denn wenn ich im Restaurant gefragt werde, ob ich lieber Suppe oder Salat möchte, wähle ich immer den Salat. 🥗 Aber diese thailändische Kokossuppe 🥥 hatte es wirklich in sich. Wie ich Tom Kha entdeckt, verloren und wiedergefunden habe.

Die Suche nach der Tom Kha

Auf meiner ersten Reise nach Asien habe ich nicht nur ein Faible für Thai-Curry entwickelt, da war auch noch ein anderes Gericht, das es mir angetan hatte. In einem kleinen einheimischen Lokal in Hua Hin gab es diese unwiderstehliche Kokossuppe. 🥣 Normalerweise versuche ich auf Reisen so viel wie möglich zu probieren, aber in Thailand habe ich jeden Abend die gleiche Suppe bestellt. Dumm nur, dass ich mir den Namen nicht gemerkt hatte. 🙈

Zurück in der Schweiz habe ich versucht herauszufinden, was das für eine Köstlichkeit war, von der ich in Thailand so begeistert war. Ein Bekannter, der sich als grosser Kenner der thailändischen Küche ausgab, erklärte mir, dass es sich nur um Tom Yum handeln könne. Beim nächsten Besuch in einem thailändischen Restaurant habe ich die natürlich gleich bestellt. Aber der Geschmack hatte nichts mit dem zu tun, was ich aus Thailand kannte. Die Suppe war also so ein Gericht, das nur in den Ferien schmeckt. 😏

Jahre später, als ich die Hoffnung längst aufgegeben hatte, noch einmal in den Genuss dieser wunderbaren Suppe zu kommen, war ich mit Stefanie in San Francisco. An unserem letzten Tag gingen wir thailändisch essen. Stefanie hat eine Suppe bestellt und ich Pad Krapao. Als ihre Suppe serviert wurde, habe ich grosse Augen gemacht 😳, denn sie sah genauso aus wie die Suppe in Hua Hin. Ich fragte, was das ist. «Das ist Tom Kha. Die esse ich immer in Zürich in dem Restaurant, in dem ich Pad Thai entdeckt habe.»

Die Kokossuppe, die eigentlich eine Galgantsuppe ist

Der vermeintliche «Thailandexperte» wusste offensichtlich nicht, dass in Thailand jede Suppe Tom heisst. «Tom» bedeutet nämlich nichts anderes als Suppe oder Brühe. Die weiteren Zutaten sind «Kha», der thailändische Namen für Galgant, und sehr oft «Gai», also Poulet. Da wir unsere Suppe vegan zubereiten, ist die korrekte Bezeichnung in unserem Fall Tom Kha Tofu. Galgant ist übrigens eine Wurzel, die ähnlich aussieht wie Ingwer und wird daher gerne mit diesem verwechselt. Galgant ist jedoch milder und leicht süsslich.

Die Geschichte von Tom Kha

Tom Kha ist sowohl in der thailändischen als auch in der laotischen Küche beliebt. Eine frühe Variante findet sich in einem thailändischen Kochbuch von 1890, in dem eine Kokosmilch-Currysuppe mit Ente und jungem Galgant beschrieben wird. Im Vergleich zur modernen Version war dies jedoch ein mit Gewürzen und Chilipaste gewürztes Curry.

Die Tatsache, dass es zwei Varianten von Tom Kha gibt – in Thailand wird Koriander verwendet, während die Suppe in Laos mit Dill zubereitet wird – deutet darauf hin, dass das Gericht aus der nordöstlichen thailändischen Region Isan stammt, die an Laos grenzt. Diese Region gilt als kultureller Schmelztiegel, in dem sich thailändische und laotische Kultur und Küche vermischen. Obwohl der genaue Ursprung von Tom Kha Gai unklar ist, symbolisiert die Suppe die Bedeutung des gemeinsamen Essens und des kulturellen Austauschs

Vegane Tom Kha Tofu zubereiten

Die Einfachheit der Suppe ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum man eine authentische Tom Kha auch in Zürich oder San Francisco geniessen kann – sofern man nicht Tom Yum bestellt. 🤭 Ihr könnt die Suppe ganz einfach zu Hause zubereiten, sogar vegan, wie wir mit unserer Tom Kha Tofu gleich zeigen werden. 👩🏻‍🍳

Im Vergleich zur herkömmlichen Variante müssen wir nicht viel ändern. Wir verwenden Gemüsebouillon statt Hühnerbrühe und vegane Fischsauce. Beim Protein ersetzen wir einfach das Pouletfleisch durch Tofu. Ansonsten ist unsere Tom Kha genau so, wie ihr sie in Thailand serviert bekommt. 🇹🇭

Früher hätte man beim Blick auf die Zutaten erst einmal leer schlucken müssen. Kaffirlimettenblätter und Zitronengras gab es bis vor wenigen Jahren fast ausschliesslich in Asia-Shops zu kaufen. Inzwischen gibt es sie in vielen Supermärkten. 🛒 Teilweise gibt es sogar «Thai-Kits», bei denen Kaffirlimettenblätter, Zitronengras und Thai-Chilis dabei sind.  Etwas schwieriger ist es mit Galgant. Den gibt es manchmal im Grosshandel oder natürlich in Asialäden.

No-Fish-Sauce wird in Thailand zum Salzen verwendet. Wer gerne hin und wieder thailändisch kocht, sollte sich im Supermarkt eine Flasche besorgen. Zur Not geht auch Sojasauce. Palmzucker ist weniger süss als Haushaltszucker und hat eine feine Karamellnote. Wenn ihr ihn nicht im Supermarkt bekommt, fragt im Reformhaus nach. Kokosblütenzucker brauchen wir nicht nur zum Kochen, sondern auch zum Süssen von Getränken oder Desserts. 😋

Das Tolle ist, dass die Zubereitung von Tom Kha super schnell geht. Ihr müsst nur die Zutaten vorbereiten, die Suppe zehn Minuten köcheln lassen und schon fühlt ihr euch wie in Thailand. Hätte ich das nur früher gewusst! 😉