Adventszeit ist Stollenzeit! Auch wenn das Original aus Dresden stammt, hat sich der Christstollen in der Schweiz längst als traditionelles Gebäck in der Vorweihnachtszeit etabliert. Die weihnachtliche Köstlichkeit überzeugt auch in unserer veganen Variante.
Direkt zum rezeptWenn man hier in der Schweiz fragt, wer den Christstollen erfunden hat, werden die wenigsten an Dresden denken. Streng genommen kommt er auch nicht aus Dresden, aber dazu kommen wir gleich. 🤓 Für viele gehört das Weihnachtsgebäck seit jeher zur Vorweihnachtszeit.
Stollen-Geschichte
Tatsächlich kommt der Stollen aus Deutschland. 🇩🇪 Genauer gesagt aus dem Osten. Erstmals erwähnt wurde das Gebäck im 14. Jahrhundert vom Bischof von Naumburg im heutigen Bundesland Sachsen-Anhalt. Allerdings hatte der Stollen damals wenig mit dem zu tun, was wir heute darunter verstehen.
Neben Dresden, waren im Mittelalter auch die Orte Torgau und Siebenlehn im heutigen Bundesland Sachsen waren für ihre Stollen bekannt. Das Weihnachtsgebäck aus Siebenlehn war auch in Dresden sehr beliebt. Zu beliebt, wenn es nach den Dresdner Bäckern ging. 👨🏻🍳 Sie sahen die Konkurrenz aus dem Umland nicht gern und beschwerten sich beim Kurfürsten. Dieser verfügte 1648 ein Stollenmonopol für die Dresdner Bäcker. Damit nicht genug, sie durften fortan auch den kurfürstlichen und später den königlichen Hof beliefern. 👑
Bei den Verhandlungen zur Wiedervereinigung Deutschlands in den Jahren 1989 und 1990 war auch der Weihnachtsstollen ein Thema. Damals einigte man sich darauf, dass die umgangssprachliche Bezeichnung Dresdner Stollen nur dann verwendet werden darf, wenn das Gebäck tatsächlich aus der sächsischen Landeshauptstadt stammt.
Schweizer Christstollen
Natürlich gibt es keinen Schweizer Christstollen, zumindest keinen, der offiziell so heisst. Aber als Kind dachte ich immer, dass diese Leckerei von hier kommt. Bei uns zu Hause gab es in der Adventszeit immer Christstollen, das war schon bei meinen Grosseltern so. Das war damals noch etwas ganz Besonderes. Die Zutaten waren nichts, was man sich unter dem Jahr leisten konnte.
Als grosser Weihnachtsfan hänge ich an allem, was ich mit dieser magischen Zeit verbinde. Dazu gehört auch der Christstollen. Es ist ganz klar, dass ich auf den nicht verzichten kann. 😋
Veganer Christstollen
Letztlich ist auch ein Christstollen nur ein Hefeteig. Wie oft bei süssen Hefeteigen, wird zusätzlich Fett beigegeben. Pflanzliche Fette funktionieren dabei genauso gut. Wozu die Eier gut sind, kann ich euch ehrlich gesagt nicht sagen. Die Konsistenz des Teiges ohne Ei ist die gleiche. Übrigens kommen viele Stollenrezepten ohne Eier verzichtet aus, nicht nur unsere vegane Variante. 🌱 Ausserdem verwenden wir Sojamilch. Auch hier überzeugt die pflanzliche Alternative mit dem gleichen «Effekt».
Seien wir ehrlich, das Wichtigste beim Christstollen sind ohnehin nicht die Butter, die Milch oder die Eier. Spass machen die Früchte. Genauer gesagt der Rum, in dem sie eingelegt werden. 🥳 Hier lohnt es sich, einen guten Rum zu verwenden. Das Ergebnis ist nicht dasselbe, wenn man irgendeinen Fusel nimmt. Wichtig ist, dass die Früchte einen Tag vorher eingelegt werden.
Wichtig ist auch das Stollengewürz. Das kann man fertig kaufen. Allerdings ist es in der Schweiz nicht so einfach zu bekommen, ausser ihr bestellt es online. Ihr könnt das Gewürz aber auch selber herstellen. Nehmt dazu einfach je eine Messerspitze gemahlene Muskatnuss, Nelke, Kardamom, Ingwer, Koriandersaat und Zimt.
Viel Spass beim Backen! Jetzt kann Weihnachten kommen! 🎅🏼
Das brauchts
Für den Teig
- 450 g Mehl
- 50 g gemahlene Mandeln
- 9 g Trockenhefe 1 Päckchen
- 200 ml Sojamilch
- 150 g Zucker
- 150 g vegane Butter
- 1 Prise Salz
- 1 TL Christstollen-Gewürz*
- 150 g Sultaninen*
- 100 g Orangeat
- 100 g Zitronat
- 60 ml Rum
- 1 Fläschchen Bitter-Mandel Aroma*
Für die Hülle
- 4-5 EL vegane Butter
- reichlich Puderzucker
So wirds gemacht
Rumfrüchte am Vortag zubereiten
- Sultaninen, Orangeat, Zitronat und Rum in einer Schüssel mischen und über Nacht zugedeckt ziehen lassen
Teig
- Mehl, Zucker, Mandeln, Trockenhefe und Christstollengewürz in einer Schüssel mischen
- Dann Butter, Bittermandelaroma und Milch dazugeben und zu einem Teig kneten
- Nun die eingeweichten Rumfrüchte dazugeben, alles gut durchkneten und zu einer Kugel formen, 1 Std zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen
- Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 2cm dick zu einem langen Oval auswallen, dann den Teig über die lange Seite umlegen, so dass 2/3 der unteren Teighälfte bedeckt sind
- Auf einem mit Backpapier belegten Backblech weitere 30 Min gehen lassen
- Im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad Ober-/Unterhitze 10 Min backen, dann Temperatur auf 160 Grad reduzieren und weitere 40 Min backen.
- Butter in einer Pfanne bei kleiner Hitze schmelzen lassen und den heissen Stollen damit bestreichen, und mit reichlich Puderzucker bestäuben, auskühlen lassen und nochmals mit Puderzucker bestäuben
Tipp!
- Am besten schmeckt der Christstollen, wenn ihr ihn vor dem Genuss drei Tage kühl lagert.
- Im Kühlschrank bleibt er bis zu vier Wochen frisch.
- Solltet ihr kein Christstollengewürz haben, könnt ihr alternativ je eine Messerspitze gemahlene Muskatnuss, Nelke, Kardamom, Ingwer, Koriandersaat und Zimt verwenden,
- Viele weitere Informationen, Tipps und Tricks zum Hefeteig findest du in unserem ausführlichen Artikel.
Vielen Dank für das tolle Rezept! Du hast tatsächlich recht, es hat niemand gemerkt, daß der Christstollen vegan ist… hihihi :o)
Ich wünsche euch schöne Festtage!
Liebe Simone
Es freut uns, hat euch der Christstollen geschmeckt. (Auch den Nicht-Veganern) 😉
Danke, auch euch schöne Festtage
Stefanie