Der Mürbeteig passt perfekt für Wähen, Tartes, Guetzli und Kekse. Wie du ihn vegan ganz ohne Ei zubereitest und er dir ganz sicher gelingt erfährst du hier.
Mürbeteig ist die süsse Variante des geriebenen Teigs und damit die gezuckerte Schwester des Kuchenteigs. Er wird auch 1-2-3-Teig genannt. Zum einen, weil er dir eins, zwei, drei gelingt und zum anderen ist das eine einfache Merkhilfe für das Mürbeteig-Rezept. Ein Teil Zucker, zwei Teile Fett und drei Teile Mehl. Anders gesagt 100 Gramm Zucker, 200 Gramm vegane Butter und 300 Gramm Mehl.
Mürbe bedeutet zart und genau das ist der Teig auch. Wenn du es richtig machst, zergeht Mürbeteig förmlich auf der Zunge. Keine Sorge, das mit dem «Richtigmachen» ist nicht so schwer. 😅 Du musst einfach ein paar Dinge beachten. 🤓
Mürbeteig vegan
Zuerst einmal stellt sich die Frage wie wir den Mürbeteig vegan kriegen. Das ist nicht schwer, denn in den geriebenen Teig gehört grundsätzlich einfach Fett. Das muss nicht tierischen Ursprungs sein. Ich nehme vegane Butter, Margarine oder Kokosfett gehen natürlich auch. In vielen Rezepten wird ein Ei beigegeben, der klassische 1-2-3-Teig enthält jedoch kein Ei. Das heisst wir machen den Teig einfach klassisch. Ohne Ei wird der Mürbeteig auch zarter, dafür etwas weniger knusprig. Mürbe ist aber grundsätzlich auch das genaue Gegenteil von knusprig. Wenn ihr knusprigen Teig braucht, dann eignet sich Blätterteig besser. 💡
Mürbeteig – Keep cool!
Das Wichtigste beim Mürbeteig: Kälte. ❄️ Die Zutaten müssen kalt sein. Die Hände müssen beim Verreiben kalt sein (noch besser, ihr überlasst das der Küchenmaschine). Zudem muss der gerieben Teig vor dem Weiterverarbeiten gekühlt werden. Obwohl der Mürbeteig auch Knetteig genannt wird, sollte man ihn nicht kneten. Die Bezeichnung geriebener Teig passt deshalb besser, weil die kalte Butter mit dem Mehl und dem Zucker verrieben wird. Anschliessend wir der Teig nur noch zusammengefügt und wandert dann in den Kühlschrank.
Mürbeteig – What else?
Mürbeteig als Basisrezept kann man je nach Anwendungsbereich verfeinern. Wenn ihr zum Beispiel Zitronen-Tarte macht, könnt ihr den Abrieb einer halben Zitrone beigeben. Bei Apfelkuchen gebe ich ganz wenig Zimt zum Mehl dazu, bei der Rhabarberwähe mische ich etwas Vanillepulver bei.
Bei Guetzli, Keksen, Chröömli, Plätzchen – wie auch immer ihr die nennt – wird dem Mürbeteig noch viel mehr beigemischt. 🍪 So sind zum Beispiel Vanille Kipferl oder anderes Weihnachtsgebäck eine erweiterte Form des Mürbeteigs.
Mürbeteig für…?
Oben habe ich bereits einige Möglichkeiten erwähnt, bei welchen der süsse geriebene Teig zum Einsatz kommt. Bei den Guetzli werdet ihr eher selten das Basisrezept verwenden. Mürbeteig wird meistens für süsse Kuchen, Wähen und Tartes verwendet. Das ist bei der veganen Variante natürlich nicht anders. Auch ich mache den Mürbeteig meistens für Blechkuchen wie Zwetschgenwähe oder Apfelwähe, aber auch für Erdbeertörtchen.
Mürbeteig-Tricks
Beim Mürbeteig gibt es einige Tricks, die ihr je nach Einsatzzweck anwenden könnt.
Blindbacken
Keine Angst, hierbei werden euch nicht die Augen verbunden. 😉 Beim Blindbacken wird der Teig ohne Belag vorgebacken. Dazu wird der Mürbeteig in der Backform vorbereitet. Dann wird ein Backpapier auf den Teig gelegt und trockene Hülsenfrüchte dazugegeben (zum Beispiel Bohnen oder Kichererbsen). Die Backform sollte bis an den oberen Teigrand gefüllt sein. So wird der Teig 10 bis 15 Minuten «blind» gebacken.
Danach werden die Hülsenfrüchte und das zusätzliche Backpapier entfernt. So wird der Kuchen dann weiterverarbeitet. Der Belag und der Guss werden beigegeben und der Blechkuchen weitergebacken. Wenn der Teig für einen kalten Belag verwendet wird (wie bei Erdbeerküchlein), dann wird der Kuchenboden ohne Blindfüllung im Ofen goldgelb fertiggebacken.
Zu trocken oder zu feucht?
Wenn der Teig zu trocken ist, kannst du ein oder zwei Esslöffel kaltes Wasser dazugeben. Ist der Mürbeteig zu feucht, kannst du einfach noch etwas Mehl dazumischen.
Backpulver
Mürbeteig ist ein fester Teig und wird normalerweise ohne Backpulver gebacken. Wenn der Kuchenboden sehr dick verarbeitet wird (mehr als 5 Millimeter) könnt ihr zwei Teelöffel Backpulver in den Teig geben.
Haltbarkeit
Du kannst den Teig bis zu zwei Tage im Voraus vorbereiten und in Frischhaltefolie verpackt im Kühlschrank lagern. Nach zwei Tagen kann der Teig im ersten Moment etwas (zu) hart sein. Lass ihn in diesem Fall einfach ein paar Minuten bei Zimmertemperatur stehen, bevor du ihn weiterverarbeitest.
Fett
Statt veganer Butter kannst du auch Kokosfett, Margarine oder ganz einfach Rapsöl verwenden. Hauptsache, das Fett hat keinen Eigengeschmack oder der Geschmack ist, wie bei der veganen Butter, gewünscht.
Mehl
Beim Mehl könnt ihr schalten und walten wie ihr wollt. In der Regel verwende ich Weiss- oder Halbweissmehl, mische aber gerne auch einmal Dinkelmehl bei. Das Rezept kann natürlich auch mit glutunfreiem Mehl zubereitet werden.
Das brauchts
- 150 g Mehl
- 100 g vegane Butter kalt, direkt aus dem Kühlschrank
- 50 g Zucker
- 1 Prise Salz
Material
So wirds gemacht
- Mehl, Zucker und Salz in einer Schüssel mischen
- Die vegane Butter aus dem Kühlschrank nehmen, in kleine Stücke schneiden und zur Mehlmischung geben
- Mehl und Butter zwischen den Fingern verreiben und rasch zu einem Teig zusammenfügen (nicht kneten!) – wenn der Teig zu sehr bröselt wenig kaltes Wasser dazugeben
- Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie einwickeln und 30 Min im Kühlschrank ruhen lassen
- Danach den Teig mit dem Wallholz ausrollen und weiterverarbeiten