Palak Paneer ist die indische Curry-Version von unserm Spinat mit dem «Blubb». Auch die vegane Variante mit Tofu ist eine kleine Reise auf den Subkontinent.
Direkt zum rezeptPalak Paneer ist vielleicht nicht das schönste Curry-Rezept, aber eines meiner liebsten. Dass es in der veganen Ausführung mit Tofu, statt mit Paneer gemacht wird, ändert daran nichts. Palak Paneer ist ohnehin nicht so bekannt, dass sich jemand an etwas Neues gewöhnen müsste. 😅 Das gilt für das Rezept, wie auch für den Paneer selbst.
Palawas?
Palak! In Indien macht man es sich mit den Namen der Gerichte einfach und benennt sie nach den Zutaten. Das haben wir schon beim Aloo Gobi gesehen. Hier besteht das Curry aus Palak, das ist das indische Wort für Spinat, und Paneer, das ist indischer Hüttenkäse. In unserem Fall heisst das Curry dann natürlich Palak Tofu.
Ich kann mich gut daran erinnern, als ich das Gericht das erste Mal gegessen habe. London ist bekannt für seine indischen Restaurants. Es war in der Zeit vor Tripadvisor. Ich hatte einen Reiseführer dabei, der das Lokal als eines der zehn besten Restaurants der britischen Hauptstadt bezeichnete. Wenn ich daran denke muss ich lachen. Das indische Restaurant wurde als Geheimtipp bezeichnet. Als ob ein Restaurant, das in einem Reiseführer steht ein Geheimtipp sein könnte. Ein bisschen fühlte ich mich damals schon wie ein Insider: Touristen essen anderswo, ich kenne einen Geheimtipp. 😉 Anyway. Auf der Karte stand dieses Spinat-Curry, das ich mir so gar nicht vorstellen konnte. Neugierig habe ich, damals noch Vegetarierin, Palak Paneer bestellt.
Optik < Geschmack
Ich wartete gespannt auf das Curry. Als der Kellner mein Palak Paneer brachte war ich im ersten Moment etwas perplex. Das Gericht hatte ich mir anders vorgestellt. Ich wusste zwar in dem Moment nicht wie, aber irgendwie schöner als das was da vor mir auf dem Tisch vor sich hindampfte. Indisches Essen war für mich immer etwas Buntes, da wollte dieses grüne Etwas nicht so wirklich hineinpassen. Aber Spinat ist nun einmal grün und der Spinat mit dem «Blubb» sieht ja auch so ähnlich aus. Die erste optische Verwirrung war schnell vergessen, nachdem ich das Curry probiert hatte. Wenn ich etwas Buntes erwartet hatte, dann wurde mir das geschmacklich definitiv geboten. 🌈
Palak Tofu ist wahrlich eine Achterbahn der Geschmacksgefühle. Da kommt erst der cremige Spinat, den man auch in unseren Breitengraden kennt. Das Bekannte rauscht rasch an einem vorbei, umgehend wird man in indischen Geschmackssphären katapultiert. Die Gewürze entwickeln im cremigen Spinat eine andere Wirkung. Wer indisches Essen kennt, wird den Geschmack wiedererkennen und trotzdem anders empfinden. Wenn man dann an den Paneer oder Tofu gelangt, hat man das Gefühl kurz innezuhalten. Der zarte Biss rückt den Geschmack des Currys für einen Moment in den Hintergrund, um dann gleich wieder loszulegen. 🤤
Paneer = Tofu
Natürlich ist Paneer (auch Panir geschrieben) nicht Tofu, er «funktioniert» aber im Palak-Curry genau gleich. Wer Paneer nicht kennt, das ist eine Art indischer Hüttenkäse. Als ich das erste Mal die Beschreibung von Paneer gelesen habe, dachte ich an die kleinen Kügelchen, die wir als Hüttenkäse kennen. Hergestellt wird er indem Milch mit Essig oder Zitronensaft zum Gerinnen gebracht wird. Der daraus entstehende Käse wird dann wie Tofu in Blöcke gepresst. Paneer schmeckt sehr mild und nicht wirklich nach Käse. Durch den schwachen Eigengeschmack nimmt er den Geschmack von dem auf in dem er gekocht wird. Das gleiche gilt für Tofu und im Biss sind auch beide ähnlich. Palak Tofu schmeckt also nicht viel anders als Palak Paneer. 😀
Palak Tofu vegan
Bei der Veganisierung des Rezeptes geht es nicht nur um die Hauptzutat, sondern auch um das Cremige. Man kann den «Blubb» ganz einfach durch eine pflanzlichen Rahm-Alternative ersetzen oder man greift auf eine in der indischen Küche ebenfalls bekannte Alternative: Cashews. Ich verzichte ganz auf eine Rahm-Alternative und verwende nur Cashews. So wird das Curry schön cremig und der Geschmack des Gerichts ist gut ausbalanciert. Ich habe auch schon die «einfache Variante» probiert, das schmeckt aber für meine Begriffe weniger authentisch. Ich habe früher oft Palak Paneer gegessen und lange an der veganen Variante getüftelt. Die Zugabe von veganem Rahm hat immer irgendwie nach Verona Feldbusch geschmeckt. Also natürlich nicht nach ihr selber, sondern nach dem Rahmspinat, für den sie früher Werbung gemacht hat. Mit den Cashews schmeckt es wie beim Inder.
Indische Gewürze
Wenn ihr durch die Zutatenliste scrollt werdet ihr vielleicht das eine oder andere Gewürz finden, das ihr nicht zuhause habt. Vielleicht habt ihr von einzelnen Gewürzen auch gar noch nie gehört. Kasoori Methi ist möglicherweise so eines. Dabei handelt es sich um getrocknete Bockshornkleeblätter, die in der indischen Küche häufig verwendet werden. Wenn ihr gerne indisch kocht, dann ist es sicher nicht schlecht, wenn ihr euch die indischen Basisgewürze zulegt. Das gute daran ist, dass Gewürze wie Kurkuma, Kardamom, oder Kreuzkümmel auch für die arabische oder levantinische Küche verwendet wird. Wenn ihr euch auf ein Minimum beschränken möchtet, dann sollte zumindest Garam Masala in eurem Gewürzschrank stehen.
Die Zutaten für Palak Tofu
Einige der Zutaten habe ich bereits erwähnt. Ausser den indischen Gewürzen ist das Meiste aus der westlichen Küche bekannt. Tomaten mag ich gerne frisch. Meistens verwende ich Rispentomaten, da die kräftiger im Geschmack sind als die normalen 0815-Tomaten die manchmal nach gar nichts schmecken. 🍅 Wenn ihr Palak Tofu spontan machen wollt, dann gehen auch gehackte Tomaten aus der Dose. 🥫
Beim Spinat mache ich es mir einfach und verwende tiefgefrorenen, gehackten Spinat. 🌿 Wenn ihr frischen Spinat habt, dann rechnet etwa 600 Gramm. Hierbei ist es ganz wichtig, dass der Spinat vor dem Weiterverarbeiten kurz blanchiert und abgeschreckt wird. Kocht dazu Wasser in einer grossen Pfanne, blanchiert den Spinat zwei bis drei Minuten und giesst dann das Wasser ab. Unmittelbar danach muss der Spinat in Eiswasser (oder sehr kaltem Wasser) abgeschreckt werden. Dieser Schritt ist wichtig, weil der Spinat sonst unappetitlich braun wird.
Bei der grünen Chili sind diejenigen die nicht gerne scharf essen geneigt, sie wegzulassen. Das wäre schade. Die grüne Chilschote hat nicht in erster Linie die Aufgabe das Gericht scharf zu machen, sondern sorgt für Geschmack. Ich mag es auch nicht gerne scharf und das Gericht ist ohnehin eher eines der milden Sorte. Die Schärfe ist in der Plazenta. Wenn ihr also das weissen Zeug mit den Kernen entfernt, habt ihr den Chili-Geschmack, aber ohne Schärfe. 🥵
Dann wünsche ich viel Spass mit dem indischen «Blubb». Ich bin sicher ihr werdet Palak Tofu lieben! 😍
Das brauchts
Für die Spinatmischung
- 500 g Spinat gehackt und gefrohrern
- 1 EL Öl
- 2 EL Cashews
- 1 Chilischote grün
- 150 ml Wasser
Für das Palak Tofu
- 400 g Tofu
- 2 EL Öl optional 2 EL veganes Ghee
- 1 grosse Zwiebel
- 2 Tomaten
- 2 cm Ingwer
- 2 Knoblauchzehen
- 2 TL Salz
- 1 EL Garam Masala*
- 2 EL Kasoori Methi*
- 2 TL Kümmel ganz
- 2 Nelken* ganz
- 4 Kapseln Kardamon*
- 2 cm Zimtstange*
- 180 ml Wasser
- 400 g Basmatireis
Material
- Reiskocher* optional
- Kochtopf
- Indische Schälchen* optional
So wirds gemacht
Spinatmischung
- Chilischote halbieren, Scheidewände mit den Kernen entfernen und die Chili dann in feine Streifen schneiden
- 1 EL Öl in einer Pfanne heiss werden lassen und Chilis darin kurz andünsten
- Hitze reduzieren, Spinat dazugeben und unter gelegentlichem Rühren köcheln bis er aufgetaut ist
- Cashews dazugeben und 5 Min mitköcheln
- Pfanne vom Herd nehmen und 10 Minuten auskühlen lassen
- Spinatmischung mit 150 ml Wasser im Standmixer pürieren
Palak Tofu
- Ingwer und Knoblauch schälen und sehr fein hacken, Tomaten würfeln, Zwiebel schälen und hacken
- 1 El Öl in einem Topf heiss werden lassen, Kümmel, Kardamom, Zimt und Nelken dazugeben und 1 Min anrösten
- Zwiebeln dazugeben und glasigdünsten, dann Ingwer und Knoblauch dazugeben und 2 Min mitdünsten
- Tomatenwürfel und Salz dazugeben und 5 Min weichkochen
- Garam Masala dazugeben und noch einmal 2 Min mitköcheln
- Mit 180 ml Wasser ablöschen und noch einmal 5 Min bei mittlerer Hitze köcheln lassen
- Spinatmischung und Kasoori Methi dazugeben, gut mischen und 3 Min köcheln
- Tofu in Würfel schneiden, dazugeben und gut mischen
- Pfanne auf dem ausgeschalteten Herde 5 Min stehenlassen
- Parallel dazu den Reis nach Packungsangabe zubereiten
- Palak Tofu zusammen mit dem Reis servieren
Tipp!
- Wenn ihr frischen Spinat verwendet braucht ihr ungefähr 600 Gramm. Der Spinat muss vor der Verarbeitung unbedingt kurz blanchiert und in Eiswasser abgeschreckt werden.
- Ein verbreiteter Fehler ist es, den Tofu anzubraten, bevor man ihn zum Spinat gibt. Der Clou ist eben genau, dass man das nicht tut. So bleibt der Tofu weich im Biss ist und nimmt den Geschmack der Sauce schön an.
- Anstelle von Reis könnt ihr auch Naan oder Roti zum Palak Tofu essen.
Ich war vor Jahren auf einer Indien-Rundreise und habe dieses Gericht damals gegessen und bin beim suchen auf euren Blog gestossen! Das Gericht ist super gelungen, danke für das tolle Rezept! Meiner Meinung nach dürfte es etwas schärfer sein :-p
Habe auch gleich noch das Matar Tofu nachgekocht und auch das hat soooo gut geschmeckt!
Mehr vegane indische Rezepte bitte 😉
Liebe Grüsse
Barbara
Hallo Barbara
Wie toll, dass dir die beiden Rezepte so gut geschmeckt haben. 😊
Wir kochen unsere Gerichte meist mittelscharf, damit es die meisten essen können 🥵 Mehr dazu geben kann man immer 😉
Es kommen sicher noch die ein oder anderen indischen Gerichte dazu, sei also gespannt 😎
Liebe Grüsse
Stefanie
So gut 😍 Ich feier dieses Rezept, denn ich liebe die indische, vegane Küche!
Danke für eure authentischen Rezepte!
Danke lieber Patrick für deine Nachrticht. 🥰 Es freut uns, schmeckt dir unser Palak Paneer mit Tofu.
Es ist uns immer wichtig, die Rezepte so authentisch wie möglich vegan zuzubereiten.
Liebe Grüsse
Stefanie