Es ist wieder Spargelzeit! Und das mit Abstand cremigste Spargelrezept ist eindeutig dieses Spargelrisotto. Dass cremig und vegan kein Widerspruch sein muss, hat sich mittlerweile auch in Norditalien herumgesprochen. Unsere vegane Variante würde sicher auch die Feinschmecker in der Lombardei überzeugen.
Direkt zum rezeptWenn mich jemand fragt, welches Gericht ich am besten kochen kann, ist meine Antwort klar: Risotto. 😎 Zum Glück ist das auch die Antwort, wenn man jemandem aus meinem Umfeld diese Frage stellt. Warum das so ist, weiss ich gar nicht so genau und auch nicht, wann ich das erste Mal Risotto gekocht habe. 👩🍳
Risotto, gewusst wie!
Aber ich erinnere mich, dass Risotto eines der ersten Rezepte war, das ich selbst gekocht habe und das mir auf Anhieb gelungen ist. Vielleicht bin ich ein grosses Risottotalent, vielleicht war aber auch einfach nur Glück im Spiel. 😉 Seither habe ich meine Technik verfeinert und kann behaupten, dass Glück heute keine Rolle mehr spielt. 😇
Reis glasig dünsten
Eigentlich ist es gar nicht so schwer, ein perfektes Risotto hinzukriegen, wenn man ein paar grundlegende Dinge beachtet. Wichtig ist, dass der Reis gedünstet wird. Risottoreis muss im Gegensatz zu Trockenreis in Öl angedünstet werden, bis er schön glasig ist. Hier darf man sich ruhig etwas Zeit lassen, bevor man mit dem Weisswein ablöscht.
Apropos Weisswein, hier solltet ihr einen trockenen Weissen von guter Qualität wählen. Es muss kein Edeltropfen sein, aber auch kein billiger Fusel. 🥂
Bouillon schrittweise dazugiessen
Wichtig ist auch, dass nicht die ganze Flüssigkeit auf einmal zugegeben wird. Am Anfang giesse ich den Reis nur mit der Hälfte der Bouillon an und lasse sie immer wieder etwas einkochen, bevor ich nach und nach die restliche Brühe dazugebe. Beim Nachgiessen muss die Kochtemperatur konstant bleiben, die Bouillon die ihr nachgiesst muss also heiss ein. 🔥
Rühren!
Rühren ist das A und O eines guten Risottos. Ihr müsst nicht ständig rühren, aber sehr regelmässig. Ich rühre mein Risotto alle zwei bis drei Minuten um. Natürlich mit Gefühl.
Al dente
Wie bei der Pasta ist es auch beim Risotto wichtig, dass der Reis al dente ist. Es nützt euch nichts, wenn das Risotto zwar cremig, der Reis aber verkocht ist. Ein perfektes Risotto ist cremig und bissfest.
Spargelrisotto
Aber genug der Risotto-Technik, wir wollen ja schliesslich den Frühling geniessen. Kommen wir also zu den Spargeln. 😋 Risotto kann auf viele verschiedene Arten zubereitet werden. Eines meiner Lieblingsrisottos ist das Frühlingsrisotto mit frischen Spargeln.
Weisse oder grüne Spargeln?
Wenn es um Risotto geht, sind grüne Spargeln der klare Favorit. Weisse Spargeln sind zart und mild, die essen wir am liebsten klassisch mit veganer Sauce Hollandaise. Grüne Spargeln sind zum einen knackiger und so auch noch bissfest, wenn sie im Risotto gekocht werden. Geschmacklich ist die grüne Variante würzig und herzhaft und kommt so gut gegen die kräftigen Aromen im Risotto an.
Spargelspitzen
Grundsätzlich könnte man die ganze Spargelstange in Stücke schneiden und mit dem Reis kochen. Für die Spitzen gibt es aber eine Sonderbehandlung, denn die schmecken besonders gut. Wir legen sie also beiseite und wenn das Risotto fast al dente ist, dünsten wir die Spargelspitzen in veganer Butter. Beim Servieren richten wir die Spargelspitzen als Krönung auf dem Risotto an.
Veganes Risotto?
Aber wie macht man Risotto vegan? Ein klassisches Risotto wird bekanntlich mit Butter und Parmesan zubereitet. 🤔 Wie soll also ein veganes Risotto nur mit pflanzlichen Zutaten sämig werden? Dazu muss man wissen, dass ein Risotto einen Grossteil seiner Cremigkeit der Stärke verdankt, die beim Kochen aus dem Reis herausgelöst wird. Risottoreis enthält viel mehr Stärke als andere Reissorten.
Bei der Butter nehmen wir einfach eine vegane Alternative. 🌱 Für ein klassisches Risotto verwenden wir auch gerne unseren selbstgemachten Nuss-Parmesan, der für Umami und damit für den richtigen Risottogeschmack sorgt. Weil wir mit den Spargeln eine etwas käsigere Konsistenz bevorzugen, verwenden wir hier veganen Reibkäse. Mittlerweile gibt es gute Käsealternativen, die gerade in einem Risotto sehr gut funktionieren.
Mit Spargeln cremig in den Frühling starten? Ich denke wir sind sowas von bereit, oder?
Das brauchts
- 500 g grüne Spargeln
- 300 g Risottoreis z.B. Arborio oder Carnaroli
- 2 Schalotten
- 1 EL Olivenöl
- 200 ml Weisswein* vegan
- 800 ml Gemüsebouillon heiss
- 1 EL vegane Butter
- 70 g veganer Reibkäse
- Salz und Pfeffer
Ausserdem
- vegane Butter zum Andünsten der Spargelspitzen
- veganer Parmesan zum Servieren
So wirds gemacht
- Spargeln waschen, holzige Enden abschneiden, unteres Drittel schälen, Spitzen abschneiden und beiseite legen, den Rest schräg in ca. 2-3 cm lange Stücke schneiden
- Schalotten schälen und fein würfeln
- Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Schalotten und Spargelstücke darin 2 Min andünsten
- Risottoreis dazugeben und unter ständigem Rühren glasig dünsten
- Mit dem Weisswein ablöschen und etwas einkochen lassen
- Die Hälfte der Bouillon dazugiessen und unter regelmässigem Rühren ca. 35 Min köcheln lassen, dabei immer wieder etwas Bouillon nachgiessen, bis sie aufgebraucht ist
- Wenn der Reis al dente ist, die Pfanne vom Herd nehmen, den veganen Reibkäse und 1 EL vegane Butter dazugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken, gut verrühren und 5 Min ziehen lassen
- Etwas vegane Butter in einer Pfanne schmelzen und die Spargelspitzen darin 5 Min dünsten
- Risotto mit den Spargelspitzen auf einem Teller anrichten und nach Belieben mit veganem Parmesan bestreuen und geniessen
Tipp!
- Grüne Spargeln haben von April bis Juni Saison.
- Damit die Spargeln länger haltbar sind, könnt ihr die Enden in ein feuchtes Tuch einwickeln oder sie im Kühlschrank in etwas Wasser stellen.