Vegane Zigerkrapfen

Gut zu wissen!
Fasnachtsgebäck wurde früher vor der Fastenzeit gebacken, um die letzten Vorräte an Fett und Zucker aufzubrauchen.

Fasnacht ohne Zigerkrapfen ist wie Guggenmusik ohne schiefe Töne. Zum Glück gibt es das traditionelle Fasnachtsgebäck jetzt auch in vegan: goldbraun gebacken, herrlich knusprig und sündhaft lecker gefüllt. Also Maske auf, Konfetti raus und ran an die Zigerkrapfen!

Direkt zum rezept

Sobald die ersten Klänge der Guggenmusiken durch die Strassen hallen, liegt Fasnachtsstimmung in der Luft! 🎉 Eine Zeit voller Farben, Kostüme und dieser unverkennbaren Mischung aus Konfetti 🟣🟡🟢🔴 und ausgelassener Freude. 🥳 Schon als Kind war ich fasziniert von diesem Spektakel – damals noch mit staunenden Augen im Schlepptau meiner Mom, später als Teil der feiernden Menge.

Vegane Ziegerkrapfen frittiert oder aus dem Ofen

Und jedes Jahr entbrennt zwischen Stefanie und mir die traditionelle – natürlich nicht ganz ernst gemeinte – Diskussion: Wer hat die bessere Fasnacht – Solothurn ❤️🤍 oder Luzern? Während sich die Luzerner 💙🤍 gerne als Fasnachtshochburg sehen, wissen wir natürlich, dass die Solothurner Fasnacht mindestens genauso viel Charme versprüht. Aber egal, wo in der Schweiz die Fasnacht gefeiert wird, eines gehört immer dazu: Herrlich duftendes, goldbraun frittiertes Gebäck, das die närrische Zeit versüsst. 😋

Schweizer Fasnachtsgebäck mit Geschichte

Die ersten überlieferten Rezepte für Zigerkrapfen stammen aus dem 18. Jahrhundert, etwa aus dem «Bernerischen Koch-Büchlein» von 1749. Dort wird  eine Füllung aus Ziger, Nidel, Zucker, Zimt, Rosenwasser und Rosinen beschrieben. Vermutlich wurden die süssen Teigtaschen aber schon viel früher in der Innerschweiz gebacken, wo Ziger einst zu den wichtigsten Milchprodukten zählte. 🧑🏻‍🍳

Vegane Ziegerkrapfen frittiert oder aus dem Ofen

Zigerkrapfen waren ursprünglich ein typisches Chilbi-Gebäck. Ab den 1930er-Jahren fanden sie ihren Weg auch an die Fasnacht sowie an Märkte und Volksfeste. Heute sind die knusprig-goldenen Teigtaschen längst mehr als nur ein saisonales Vergnügen. In vielen Bäckereien der Zentralschweiz gehören sie mittlerweile zum festen Sortiment und erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit.

Früher war das Backen in ländlichen Gegenden oft eine gemeinschaftliche Aufgabe. Da viele Haushalte keinen eigenen Ofen 🔥 hatten, wurden Kuchen oder Brot beim Bäcker gebacken. Zigerkrapfen hingegen konnte jede Bäuerin daheim in einer Pfanne mit gesottener Butter frittieren. Besonders während der Chilbi, dem traditionellen Kirchweihfest, war dies ein festliches Ritual, bei dem grosse «weyete Pfannen» über dem offenen Feuer zum Einsatz kamen. Denn frisch aus der Pfanne schmecken die Krapfen am besten.

Was ist Ziger?

Ziger ist ein traditioneller Schweizer Frischkäse, der aus Molke gewonnen wird. Mit seiner leicht säuerlichen Note und feinen, krümeligen Konsistenz erinnert er an italienischen Ricotta, wird aber oft etwas trockener verarbeitet.

Selbstgemachte vegane Zigerkrapfen

Wir haben das traditionelle Rezept pflanzlich neu interpretiert – ohne Kompromisse beim Geschmack. 🤤 Die vegane Variante überzeugt durch authentischen Genuss und steht dem Original in nichts nach. Mit unseren pflanzlichen Zigerkrapfen wird die Fasnacht vielleicht nicht bunter, aber garantiert leckerer!

Vegane Ziegerkrapfen frittiert oder aus dem Ofen

Die Zubereitung beginnt mit einem geschmeidigen Hefeteig, der dank pflanzlicher Butter und pflanzlicher Milch besonders zart wird. Nach einer entspannten Ruhezeit wird er dünn ausgewallt und in gleichmässige Quadrate geschnitten.

Die Füllung kombiniert Seidentofu, Mandeln, Sultaninen und einen Hauch Zitrone 🍋 zu einer harmonischen Mischung. Der Seidentofu ersetzt den traditionellen Ziger und verleiht der Masse eine herrlich cremige Konsistenz. Statt Rosinen setzen wir auf helle Sultaninen. Sie sind etwas feiner im Biss und damit ideal auf die feine Textur der Füllung abgestimmt.

Vegane Ziegerkrapfen frittiert oder aus dem Ofen

Die Krapfen werden zu Dreiecken gefaltet, sorgfältig verschlossen und schliesslich in heissem Öl goldbraun gebacken. Wer eine leichtere Variante bevorzugt, kann sie – ähnlich wie Berliner oder Schenkeli – im Ofen backen. Das klappt ebenfalls gut. Wir haben sie auch im Airfryer getestet. Sie werden so zwar etwas trockener, aber es funktioniert.

Vegane Zigerkrapfen für die Fasnacht

Und während die Debatte um die beste Fasnacht weitergeht – ob nun Solothurn oder Luzern das Zepter trägt –, gibt es zumindest über eines keine Diskussion: Vegane Zigerkrapfen sind ein Muss für alle Fasnächtlerinnen und Fasnächtler. Also, macht euch ran an die Krapfen – die fünfte Jahreszeit verdient schliesslich den besten süssen Begleiter! 😍🎉

Vegane Ziegerkrapfen frittiert oder aus dem Ofen
Vegane Zigerkrapfen
Fasnacht ohne Zigerkrapfen wäre nur halb so gut Zum Glück gibt es die knusprig-goldenen Leckerbissen mit der zarten Füllung jetzt auch vegan.
Zutaten für10 Zigerkrapfen
Vorbereitung 10 Minuten
Zubereitung 30 Minuten
Ruhezeit für den Teig 1 Stunde
Gesamtzeit 1 Stunde 40 Minuten

Das brauchts

Für den Teig

  • 250 g Mehl
  • 60 g vegane Butter
  • 100 ml pflanzliche Milch Zimmertemperatur
  • ½ Würfel Hefe 21 g
  • 2 EL Zucker
  • ½ TL Salz

Für die Füllung

  • 150 g Seidentofu
  • 2 EL veganer Rahm
  • Abrieb einer Bio-Zitrone
  • 1 EL Zitronensaft
  • 100 g Mandeln gemahlen
  • 20 g Sultaninen*
  • 2 EL Zucker

Ausserdem

  • veganer Rahm zum Bestreichen der Kanten
  • Zucker zum Wenden
  • Öl zum Frittieren

So wirds gemacht

Teig

  • Hefe zerbröckeln und mit Mehl, Zucker und Salz in einer Schüssel mischen
  • Butter in Stücken und Milch dazugeben, mischen und von Hand 15-20 Min kneten (Küchenmaschine 10 Min)
  • Teig zugedeckt ca. 60 Min auf das Doppelte aufgehen lassen

Zigerkrapfen

  • Seidentofu in einem Mulltuch 30 Min abtropfen lassen und dann ausdrücken
  • Abgetropfter Seidentofu mit Rahm, Abrieb der Zitrone, Zitronensaft, Zucker und Mandeln gut verrühren und am Schluss die Sultaninen dazumischen
  • Teig ca. 3 mm dick auswallen und in Quadrate (ca. 12 x 12 cm) schneiden
  • In jedes der Quadrate 1 gut gehäuften EL Füllung geben, die Ränder mit etwas veganem Rahm bestreichen, diagonal zu einem Dreieck falten und die Ränder gut andrücken
  • Frittieren (Back-Variante siehe Tipps):
    Frittierpfanne ca. ⅓ mit Öl füllen, auf ca. 165 Grad erhitzen, Zigerkrapfen portionenweise mit einer Schaumkelle hineingeben und auf beiden Seiten ca. 3 Min goldbraun frittieren
  • Zigerkrapfen herausheben und auf Küchenpapier gut abtropfen lassen
  • Zucker auf einen Teller geben, die noch heissen Zigerkrapfen darin wenden und auf einem Gitter auskühlen lassen

Tipp!

  • Falls du keine Fritteuse hast oder die Krapfen lieber nicht in Öl ausbacken möchtest, kannst du sie auch im Ofen backen. Lege die fertigen Zigerkrapfen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech, bestreiche sie mit etwas veganem Rahm und backe sie im vorgeheizten Ofen bei 180 °C Ober-/Unterhitze für etwa 15–20 Minuten. Lass sie kurz abkühlen, bestreiche sie erneut mit etwas Rahm und streue anschliessend den Zucker darüber.  
  • Wenn du Zimt magst, kannst du die veganen Zigerkrapfen auch im Zimtzucker wenden.
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Vegane Ziegerkrapfen frittiert oder aus dem Ofen

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