Luftig, zart und überraschend einfach: Diese veganen Löffelbiskuits stehen dem Klassiker in nichts nach. Ob als süsser Snack zwischendurch oder als Basis für ein cremiges Tiramisu ohne Ei – dieses Ladyfingers-Rezept bringt Kindheitserinnerungen zurück. Wer sagt, dass Nostalgie nicht auch pflanzlich sein kann?
Direkt zum rezeptWenn ich als Kind trotzig das Essen verweigerte oder beim Zahnen quengelte, zauberte mir meine Mama mit einem Löffelbiskuit ein Lächeln auf das Gesicht. 😁 Nicht zu hart, nicht zu weich, ein bisschen süss, ein bisschen trocken, aber für mich damals das Höchste der Gefühle. Während ich selig auf diesem zarten Biskuit kaute, schien für einen Moment alles in Ordnung. Es war vielleicht mein erster «kulinarischer Trostspender» und definitiv der erste Keks, den ich je in den Händen hielt. Kein Wunder also, dass ich diese kleinen Dinger nie ganz vergessen habe. 🥰

Heute backe ich meine Löffelbiskuits selbst – natürlich vegan. Seit ich mich pflanzlich ernähre, sage ich immer: Vegan heisst nicht verzichten, sondern neu entdecken. Und das gilt nicht nur für Löffelbiskuits, sondern auch für Butterkekse, Graham Cracker, Weihnachtsguetzli oder alles andere, was früher ganz selbstverständlich in der Keksdose lag. Zeit also für eine kleine Hommage an ein oft unterschätztes Gebäck, das auch in veganer Form genau das Gleiche kann wie früher: glücklich machen. 🤩
Ein kurzer Blick zurück: Geschichte der Löffelbiskuits & Tiramisu
Löffelbiskuits, die im österreichischen Sprachraum auch «Biskotten» genannt werden, sind keine Modeerscheinung. 🇦🇹 Bereits im 15. Jahrhundert wurden in Savoyen ähnliche Biskuits serviert. Die heute bekannte Form, wie wir sie in Tiramisu oder Charlotten verwenden, entwickelte sich jedoch erst später. In Italien sind sie unter dem Namen Savoiardi bekannt – luftig, süss, und mit genau der richtigen Textur, um Kaffee oder Likör aufzusaugen, ohne auseinanderzufallen.

Besonders spannend: Das klassische Tiramisu, wie wir es kennen, ist tatsächlich eine recht junge Erfindung. Entgegen vieler Annahmen stammt das Dessert nicht aus der Renaissance, sondern wurde erst in den 1960er-Jahren in Norditalien populär – dank der industriell produzierten Löffelbiskuits, die in den 50er-Jahren zum Küchenstandard wurden. Ohne sie gäbe es kein Tiramisu. Kein Wunder, dass sie seither untrennbar mit dieser Nachspeise verbunden sind.
Löffelbiskuits selber machen – zart, luftig und ganz ohne Ei
Wer denkt, dass Löffelbiskuits Eier brauchen, wird hier eines Besseren belehrt. Das vegane Pendant kommt ganz ohne Ei aus und überzeugt trotzdem mit zartem Biss, feiner Kruste und dem typischen Geschmack, den wir aus Kindertagen kennen.



Dieses Rezept für vegane Löffelbiskuits besteht aus nur wenigen Zutaten: Mehl, etwas Backpulver, ein wenig Maisstärke für die Konsistenz, Zucker für die Süsse, Wasser mit Kohlensäure für die Luftigkeit und etwas Rapsöl für den Schmelz. Das ist keine Hexerei, sondern erfordert lediglich etwas Fingerspitzengefühl. 👩🏻🍳 Der Teig wird mit dem Schwingbesen glatt gerührt, dann in eine Biskuitform gespritzt – wer mag, kann ihn auch freihändig auf ein Backpapier dressieren – und goldbraun gebacken.

Nach knapp zehn Minuten duftet es herrlich aus dem Ofen und die Kindheitserinnerungen kommen von ganz alleine zurück.
Was du mit veganen Löffelbiskuits alles anstellen kannst
Was macht man mit veganen Löffelbiskuits? Die Antwort lautet: alles! Sie lassen sich pur geniessen – vielleicht mit einem Hauch Puderzucker für die Optik. Sie passen wunderbar zum Nachmittagskaffee und eignen sich natürlich auch hervorragend als Grundlage für vegane Desserts. ☕️
Besonders reizvoll ist es, mit ihnen ein veganes Tiramisu ohne Ei zu bauen – schichtweise mit einer feinen Creme auf Basis von Seidentofu, einem kräftigen Espresso und etwas Kakaopulver. Wer möchte, kann sie auch in geschmolzene Schokolade tauchen, in Kokos wälzen oder mit Konfitüre zu Sandwiches kleben. Alles ist erlaubt – ausser sie nicht zu probieren. 😅
Kindheit neu interpretiert
Vielleicht ist das genau das Schöne an diesem Rezept: Es schlägt eine Brücke zwischen damals und heute. Zwischen dem kleinen Kind, das selig auf seinem Keks herumkaut, und dem Erwachsenen, der Spass daran hat, mit pflanzlicher Küche zu spielen, ohne dabei auf Vertrautes zu verzichten.


Warum also nicht selbst Hand anlegen? Das Rezept ist ganz einfach, die Zutaten hast du vermutlich bereits in deiner Küche und der Duft, der sich beim Backen ausbreitet, macht einfach glücklich. Wenn du uns fragst, ist das genau die Art von Comfort Food, die wir alle öfter brauchen würden.

Das brauchts
- 250 g Weissmehl
- 3 TL Backpulver
- 1 EL Maisstärke
- 130 g Zucker
- 250 ml Wasser mit Kohlensäure
- 50 ml Rapsöl
- 1 Prise Salz
So wirds gemacht
- Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen
- Mehl, Backpulver, Maisstärke, Zucker und Salz in einer Schüssel verrühren
- Kohlensäurewasser und Rapsöl dazugeben und mit dem Schwingbesen zu einem glatten Teig verrühren
- Teig in einen Spritzbeutel füllen
- Biskuits in eine Löffelbiskuit-Form oder frei auf ein mit Backpapier belegtes Blech dressierenOptional: Vor dem Backen mit etwas Kristallzucker bestreuen
- In der Ofenmitte ca. 10–12 Min goldbraun backen
- Löffelbiskuits in der Form vollständig auskühlen lassen
- Nach Belieben mit Puderzucker bestäuben oder für Tiramisu weiterverarbeiten
Tipp!
- Lass die Löffelbiskuits in der Form auskühlen, damit sie ihre Form behalten.
- Für die typische Kruste kannst du die rohen Biskuits vor dem Backen mit Kristallzucker bestreuen oder danach mit etwas Puderzucker verfeinern.
- Die Biskuits sind ideal für veganes Tiramisu: Sie saugen sich perfekt mit Espresso voll.
- Wie wäre es mit einem Hauch Zitronenzeste oder Vanille im Teig? Probier es aus, wenn du gern variierst.
