Die Margarita ist wohl der berühmteste Tequila-Cocktail überhaupt. Wie bitte!? Ihr habt den noch nie getrunken weil ihr keinen Tequila mögt? Keine Sorge, mit der Margarita wird der Tequila wieder sympathisch. Wie ihr den erfrischend süssen Cocktail mixt und wer Jimmy Buffet ist, erfahrt ihr hier.
Bei der Margarita denken viele im ersten Moment nicht an einen Cocktail, sondern an eine Pizza. Und wer den Begriff mit einem Drink in Verbindung bringt, sagt oft:«Trink ich nicht! Ich mag keinen Tequila». Ja, der böse Tequila. Nicht wenige erinnern sich an eine Begegnung mit der mexikanischen Spirituose, die unschön ausgegangen ist. 😇 Deshalb rate ich euch unbedingt einmal eine Margarita zu probieren. Ich bin sicher, dass dieser Cocktail es schafft, euch wieder mit dem Tequila zu versöhnen. 😋

Margarita – Geschichten und Mythen
Für mich ist es unverständlich, dass die Margarita hierzulande ein Schattendasein fristet. In den USA ist die Margarita einer der beliebtesten Cocktails überhaupt. 🇺🇸
Um die Herkunft der Margarita ranken sich viele Geschichten und Mythen. Der Cocktail wurde wohl irgendwann in den 1930er-Jahren erfunden. Allerdings ist der Drink auf dem die Margarita basiert weitaus älter.
Eine Geschichte besagt, dass der Cocktail in einem Lokal in Tijuana erfunden worden sei. Der Restaurantbesitzer Carlos Herrera soll ihn für ein Showgirl kreiert haben. Marjorie King, so hiess die Tänzerin, soll angeblich allergisch auf Spirituosen gewesen sein, mit einer Ausnahme: Tequila. Da sie keine Shots mochte, soll Herrera aus dem Tequila-Shot einen Cocktail gemacht haben. Das Salz am Glasrand und die Limette direkt im Drink.
Die Schauspielerin Rita Hayworth hatte eine andere Gesichte auf Lager. Ein Barkeeper soll die Margarita für sie persönlich kreiert haben. Auch diese Geschichte soll sich in Tijuana zugetragen haben. Der Name würde passen, Hayworth wurde als Margarita Cansino geboren. Eine ähnliche Geschichte erzählte auch die Sängerin Peggy Lee. Bloss soll der Barkeeper den Cocktail natürlich für sie gemacht haben und zwar nicht in Mexiko sondern in Galveston, Texas.
Ihr habt noch nicht genug Geschichten? Gut, denn es gibt noch eine Story zu der Herkunft der Margarita. Eine wohlhabende Texanerin namens Margaret Sames soll den Cocktail an einer Party in den Weihnachtsferien in Acapulco gemixt haben. Conrad Hilton (ja, der mit den Hotels) war ebenfalls Gast an dieser Party war. Die Margarita soll ihm so gut geschmeckt haben, dass er angefangen haben soll, den Drink in den Bars seiner Hotels auszuschenken.
Margarita – Wie es wirklich war
So toll die Geschichten klingen, in Wirklichkeit hatte wohl kein Showgirl, keine Schauspielerin, keine Sängerin oder berühmter Hotelbesitzer etwas mit der Erfindung der Margarita zu tun. Die Margarita basiert auf einem anderen Cocktail, dem Daisy. Als Daisy bezeichnet man saure Cocktails, die aus einer Spirituose, Limettensaft, Zuckersirup und Soda bestehen. Man hat einfach eine für Mexiko typische Spirituose genommen, den Zuckersirup durch Orangen-Likör ersetzt, auf das Sprudelwasser verzichtet und den Namen auf Spanisch übersetzt: Fertig war die moderne Margarita! 🍸
Für diesen Geschichte spricht auch die Tatsache, dass der Cocktail bereits 1937 in einer Rezeptsammlung der UKBG (United Kingdom Bartenders Guild) beschrieben wurde. Die Margarita war also bereits etabliert, lange bevor Herrera, Hayworth & Co die Erfindung für sich beansprucht haben wollten.
Ab den 1950er-Jahren wurde der Cocktail langsam beliebter. Zu dieser Zeit waren mexikanische Restaurants in den USA noch relativ neu und Tequila-Hersteller versuchten den Trend zu nutzen und ihre Marke bekannter zu machen. «Margarita: It’s more than a girl’s name.», war damals der Slogan von Jose Cuervo. Trotzdem hob der Cocktail nicht ab, dies passierte erst zwei Jahrzehnte später.
Dass die Margarita zu einem der beliebtesten Cocktails der Amerikanerinnen und Amerikaner wurde, verdanken wir einem kreativen Gastronomen. Anders als beim Cocktail selber, kennen wir hier sogar Erfinder, Zeitpunkt und Ort. 1971 eröffnete Mariano Martinez in Dallas, Texas, Mariano’s Hacienda. 🇲🇽 Zu den klassischen Tex-Mex-Gerichten wurden Margaritas serviert. Die Cocktails waren so beliebt, dass die Barkeeper mit dem Mixen fast nicht mehr mithalten konnten. In einem 7-Eleven-Tankstellenshop hatte Martinez einen Geistesblitz, als er die Slushy-Maschine sah. Der Legende nach soll er danach eine alte Softeis-Maschine gekauft und so lange getüftelt haben, bis die Frozen Margarita perfekt war. Die an ein Sorbet erinnernde Variante der Margarita wurde ein Hit.
Die Idee wurde rasch kopiert. 1975 wurde in Dallas die Restaurantkette Chili’s 🌶 gegründet. Auf der Karte standen neben Tacos und Burger auch Frozen Margaritas, die rasch zu einem Aushängeschild von Chili’s wurden. Dank der Chili’s-Restaurants überall in den USA wurden die halbgefrorenen Cocktails rasch im ganzen Land bekannt.

Wer ist Jimmy Buffet?
Die Margarita ist als Cocktail ein Hit und mit einem Hit kann man einen weitern Hit landen. So etwas dachte sich wohl der amerikanische Musiker Jimmy Buffet. Den Singer-Songwriter aus Key West mag hierzulande kaum jemand kennen, in den USA aber wurde er 1977 mit dem Hit Margaritaville über Nacht berühmt. 🎤
Fans würden Jimmy Buffet sicher nicht als One-Hit-Wonder sehen, aber tatsächlich ist er «Mr. Margaritaville». Das war scheinbar kein Problem für ihn, denn er wusste dies geschickt zu vermarkten. 1985 eröffnete er sein erstes Jimmy Buffett’s Margaritaville in Key West. Heute gibt es Dutzende dieser Restaurants in den USA, Kanada, Mexiko und sogar in Australien.
Margarita mixen
Damit ihr nicht verdurstet, wollen wir uns nun endlich dem Rezept widmen. Eigentlich ist es ganz einfach. Die Margarita wird manchmal als 3-2-1-Cocktail zubereitet: Drei Teile Tequila, zwei Teile Orangen-Likör, ein Teil Limettensaft. Damit ist der Drink aber nicht wirklich gut ausbalanciert. Mein Rezept ist ein 2-1-1, also zwei Teile Tequila und je ein Teil Triple Sec und Limettensaft. 🍋
Wie immer darf auch hier nicht bei der Qualität der Zutaten geknausert werden. Die schlechte Tequila-Erfahrung, auf die viele zurückblicken, hatte wohl auch damit zu tun, dass billiger Fusel getrunken wurde. 🤢 Ein guter Tequila wird zu 100% aus Agave hergestellt und darf gern auch etwas mehr kosten. Auch beim Orangen-Likör (Triple Sec) sollte man auf Qualität achten. Nicht zuletzt haben auch die Limetten ihren Anteil an der perfekten Margarita. In Mexiko sind Limetten meist etwas süsslicher. Ich habe festgestellt, dass Bio-Limetten näher am Geschmack der mexikanischen «Limes» und deshalb perfekt für Margaritas geeignet sind.
Ich mag keine «Frozen Margs», deswegen mache ich die Margarita immer «on the rocks». Wobei das auch nicht ganz stimmt, denn in der fertigen Margarita ist kein Eis 🧊 mehr drin. Der Cocktail wird nach dem Mixen in das Glas abgeseiht (das heisst durch das Barsieb* gegossen). Wer möchte, kann natürlich auch das Eis (oder einen Teil davon) mit ins Glas giessen.
Apropos Glas. Es gibt spezielle Margarita-Gläser*. Die hat aber kaum jemand zuhause, ihr könnt problemlos eine Coktailschale oder ein Martiniglas verwenden.
Wer es gerne fruchtig mag, kann seine Margs auch mit Früchten pimpen. Mein Favorit ist die Himbeer-Margarita. Die Fruchtvariante geht ganz einfach. Ihr müsst einfach die Beeren und etwas Zucker mit einer Gabel zerdrücken und das Fruchtpüree mit in den Shaker geben. Das geht natürlich auch mit Erdbeeren, Ananas, Passionsfrucht, oder Aprikosen (es muss nicht immer ein Bellini sein) um ein paar Beispiele zu nennen.
Dann holt schon mal den Shaker* raus, wir mixen jetzt Margaritas! 🍸😍

Das brauchts
- 4 cl Tequila*
- 2 cl Triple Sec*
- 2 cl Limettensaft frisch
- Limette zum Garnieren
- grobkörniges Meersalz
- Eiswürfel
So wirds gemacht
- Salz in einen Unterteller geben, Glasrand mit einer einer halben Limette abreiben, dann das Glas kopfüber in das Salz legen und leicht festdrücken damit ein Salzrand zurückbleibt, Glas kühl stellen
- Tequila, Triple Sec und Limettensaft mit reichlich Eiswürfeln in den Shakerbecher geben und 15 Sekunden schütteln
- Margarita durch ein Barsieb ins Glas abseihen und servieren
Tipp!
Meine Lieblings-Margarita
Ich mag es gerne fruchtig süss. Hier meine liebste Margarita-Variante mit Himbeeren. ❤️
Das brauchts
- 4 cl Tequila*
- 2 cl Triple Sec* z.B. Cointreau
- 2 cl Limettensaft frisch
- Limette zum Garnieren
- 3 Himbeeren
- ½ TL Rohrohrzucker
- grobkörniges Meersalz
- Eiswürfel
So wirds gemacht
- Salz in einen Unterteller geben, Glasrand mit einer einer halben Limette abreiben, dann das Glas kopfüber in das Salz legen und leicht festdrücken damit ein Salzrand zurückbleibt, Glas kühl stellen
- Himbeeren und 1/2 TL Rohrohrzucker mit einer Gabel zerdrücken
- Himbeerpüree, Tequila, Triple Sec und Limettensaft mit reichlich Eiswürfeln in den Shakerbecher geben und 15 Sekunden schütteln
- Margarita durch ein Barsieb ins Glas abseihen und servieren
Tipp!
