Ein Curry ohne Currypaste? In Thailand undenkbar! Doch während viele bei uns zum Glas aus dem Supermarkt greifen, liegt das Geheimnis eines authentischen Thai-Currys in der frischen, selbst gemachten Mischung aus Kräutern, Wurzeln und Gewürzen. Klingt aufwendig? Überhaupt nicht – und schon gar nicht, wenn ihr entdeckt, wie köstlich und überraschend einfach eine vegane grüne Thai-Currypaste sein kann.
Direkt zum rezeptDie thailändische Küche fasziniert mich schon seit langer Zeit. 🇹🇭 Sie ist nicht nur exotisch, bunt und voller Aromen, sondern weckt auch Erinnerungen an das «Land des Lächelns», an bunte Märkte, das quirlige Bangkok und kleine Garküchen, in denen Gerichte in Windeseile zubereitet werden. 👨🏻🍳 Genau diese Schnelligkeit fasziniert mich noch heute. Eine Tom Kha mit cremiger Kokosmilch, ein klassisches Pad Thai, ein einfaches Stir-Fry mit Tofu oder eben ein aromatisches Thai-Curry – all das lässt sich überraschend unkompliziert auf den Tisch bringen.
Curry-Paste: gekauft vs. selbst gemacht
Lange Zeit haben wir dafür fertige Pasten aus dem Laden verwendet. Sie waren praktisch, schmeckten lecker und schienen auch recht authentisch zu sein. Vor einigen Jahren habe ich dann ein thailändisches Kochbuch entdeckt, in dem Rezepte für die verschiedenen Curry-Pasten standen. Damals dachte ich, das sei viel zu aufwendig und lohnt sich nicht. 🫣

Mit dem Umstieg auf die vegane Küche habe ich mich dann doch näher damit beschäftigt. Schliesslich enthalten die klassischen Pasten fast immer Fischsauce 🐟 oder Garnelenpaste. 🦐 Als ich meine erste selbst gemachte vegane Currypaste probiert habe, war ich überrascht, wie gross der Unterschied ist – selbst schon bei den ersten Versuchen. Abgesehen davon, dass man sichergehen kann, dass sie wirklich vegan ist, liegen geschmacklich Welten zwischen der gekauften und der selbstgemachten Variante. 💚
Die Geschichte der Currypaste in Thailand
In Thailand heisst die Currypaste «Khrueang Kaeng» und bildet die Grundlage vieler Gerichte. Sie ist nicht nur eine Würze, sondern die Seele des Currys. Ihre Tradition reicht historisch gesehen weit zurück. Bereits vor Jahrhunderten wurden in den Königreichen 🛕 Sukhothai und Ayutthaya aromatische Mischungen aus Wurzeln, Kräutern und Gewürzen im Mörser hergestellt, die die Basis für Suppen und Currys bildeten.
Indische Einflüsse brachten Gewürze wie Kreuzkümmel oder Koriander ins Land, während der Handel mit China Techniken wie das feine Stampfen von Pasten bekannt machte. Daraus entstand jene Vielfalt an Currypasten, die heute so typisch für Thailand ist. Jede Region und oft auch jede Familie hat ihre eigene Variante, angepasst an das lokale Klima und die verfügbaren Zutaten.
Kaeng Khiao Wan – Das Besondere am grünen Curry
Das grüne Curry – auf Thailändisch «Kaeng Khiao Wan» – ist übrigens eine relativ junge Entwicklung. Sein Name bedeutet wörtlich «grün und süss», wobei sich das «süss» weniger auf den Geschmack als vielmehr auf die milde, grüne Farbe bezieht. Traditionell wird es mit einer Paste aus frischen grünen Chilis 🌶️, Kräutern 🌿 und Wurzeln 🪵 hergestellt und unterscheidet sich dadurch deutlich von den roten oder gelben Varianten. In Thailand gilt es als eines der beliebtesten Currys, nicht nur wegen seiner Schärfe, sondern auch wegen seiner ausgewogenen Frische und aromatischen Tiefe. 😋

So entsteht die grüne Thai-Currypaste – einfach, frisch und vegan
Wer einmal selbst Hand anlegt, merkt schnell, dass die Herstellung der grünen Currypaste gar nicht so kompliziert ist. Die Zutaten sind typisch thailändisch: Zitronengras, Schalotten, Knoblauch, Galgant oder ersatzweise Ingwer 🫚, dazu grüne Chilis, Koriander 🌿, etwas Korianderpulver, Pfeffer und Salz 🧂. Hinzu kommt der Abrieb einer Limette 🍋🟩, der der Paste eine herrlich frische Note verleiht.

Unsere Variante ist bewusst auf das Schärfeempfinden ausserhalb Thailands abgestimmt. Traditionell gilt das grüne Curry als die schärfste der drei klassischen Varianten. Durch die Beimischung von grüner Peperoni 🫑 wird unsere Paste jedoch milder und ausgewogener. Wer es feuriger mag 🥵, erhöht die Menge der grünen Thai-Chilis, und wer Schärfe weniger verträgt, reduziert sie einfach. So lässt sich die Paste individuell anpassen, ohne an Authentizität einzubüssen.
Thai-Curry ohne Fischsauce
Der entscheidende Unterschied zur klassischen Variante ist die Verwendung von veganer Fischsauce. Sie sorgt dafür, dass die Paste ihre salzig-umamiartige 🍄🟫 Tiefe erhält, ohne dass tierische Produkte nötig sind. Vegane Fischsaucen gibt es mittlerweile in Online-Shops*, in asiatischen Märkten oder auch in Reformhäusern. Wer möchte, kann sie auch selbst herstellen. 🧑🏻🍳

Der Vorgang ist simpel: Alle Zutaten werden grob geschnitten und anschliessend im Foodprocessor oder Mixer fein püriert. Wer es traditionell mag, verwendet einen Mörser. Das kostet zwar etwas mehr Zeit, dafür werden die Aromen aber intensiver freigesetzt. Das Ergebnis ist eine intensiv grüne, aromatische Paste, die ihr sofort verwenden oder portionsweise einfrieren könnt. 🧊


Grüne Thai-Currypaste geniessen – Ideen, Varianten und Aufbewahrung
Das Schöne an dieser Paste ist ihre Vielseitigkeit. Sie bildet nicht nur die Basis für ein klassisches grünes Thai-Curry, sondern kann auch Suppen verfeinern, Tofu marinieren oder Pfannengerichten eine spannende Tiefe verleihen. Ausserdem lässt sie sich wunderbar an den eigenen Geschmack anpassen – etwas mehr Chili für Schärfe, ein Hauch mehr Limettenabrieb für Frische oder weniger Salz für eine mildere Note. Schon während der Zubereitung steigt einem der Duft von Zitronengras, Koriander und Limette in die Nase und man weiss: Das wird etwas Besonderes. 😍
Aufbewahrung von frischer Thai-Currypaste
Auch die Aufbewahrung ist unkompliziert. Im Kühlschrank hält sich die Paste etwa eine Woche. Wer sie länger geniessen möchte, kann sie in kleinen Portionen einfrieren – am besten in Eiswürfelformen. So hat man immer genau die richtige Menge parat.

Warum sich die Mühe lohnt
Selbst gemachte vegane Currypaste macht nicht nur geschmacklich den Unterschied, sie verändert auch die Art, wie man kocht. Es entsteht ein anderes Bewusstsein für die Zutaten, für das Handwerk und für die Traditionen, die hinter einem solchen Rezept stehen. 📃
Wer also Lust hat, ein Stück Thailand 🐘 in die eigene Küche zu holen und dabei eine vegane Entdeckung zu machen, sollte sich trauen, diese grüne Thai-Currypaste einmal selbst zuzubereiten. Es lohnt sich – und vielleicht wirst du danach nie mehr zur Fertigpaste zurückkehren.

Das brauchts
- 2 Stängel Zitronengras
- 3 Knoblauchzehen
- 2 Schalotten
- 1 Peperoni grün
- 4 Thai-Chilis grün
- ½ Bund Koriander
- 1 cm Galgant oder Ingwer
- Abrieb einer halben Bio-Limette
- 1 TL Korianderpulver*
- ½ TL Pfeffer
- 1 TL Salz
- 3 EL vegane Fischsauce*
So wirds gemacht
- Zitronengras am Ende kürzen, die äusserste Schicht entfernen und die Stängel fein schneiden
- Knoblauch und Schalotten schälen und vierteln
- Peperoni entkernen, grüne Thai-Chilis vom Stielansatz befreien und grob schneiden
- Koriander waschen, trocken schütteln und grob schneiden
- Galgant schälen und vierteln
- Alle vorbereiteten Zutaten in den Foodprocessor geben, Limettenschale fein dazureiben, Korianderpulver, Pfeffer, Salz und vegane Fischsauce hinzufügen
- Alles zu einer feinen Paste verarbeiten
Tipp!
- Wenn du es nicht zu scharf magst, nimm einfach eine Chili weniger und taste dich an deine persönliche Würze heran.
- Achte darauf, das Zitronengras sehr fein zu schneiden, so wird die Paste im Mixer besonders cremig.
- Sollte dein Mixer schwächeln, püriere die Zutaten in kleineren Portionen.
- Die Currypaste hält sich im Kühlschrank etwa eine Woche. Du kannst sie auch in Eiswürfelformen einfrieren, dann hast du immer kleine Portionen parat.
- Wenn du Lust auf mehr Frische hast, gib zusätzlich etwas Limettenabrieb oder frische Korianderblätter dazu.
- Verwende unbedingt frische Kräuter und Wurzeln, das macht den grossen Unterschied zu gekauften Pasten aus.
