Sauce Tartare ist eigentlich keine Remoulade, bei uns in der Schweiz ist das aber einerlei. Und jetzt kommen wir und machen die Sauce auch noch vegan – das Durcheinander ist komplett. Keine Sorge, die Verwirrung wird sich rasch verflüchtigen, wenn ihr die Tartarsauce probiert habt. Unsere pflanzliche Variante schmeckt nämlich so gut, dass ihr alles andere vergessen könnt.
Direkt zum rezeptOb beim festtäglichen Fondue Chinoise oder zu veganen Fischstäbchen, Tartarsauce ist wohl eines der wichtigsten «Sösseli» das wir in der Schweiz kennen. Ich persönlich mag sie auch zu Kartoffeln 🥔, Gemüse oder veganen Crab Cakes. Nachdem es mittlerweile hervorragende pflanzliche Fischalternativen gibt, ist es für mich Zeit, meine «berühmte» Remoulade zu veganisieren. 😎
Sauce Tartare oder Remoulade?
Tartarsauce und Remoulade sind wie Geschwister von verschiedenen Müttern. Beide Saucen kommen, wie der Name vermuten lässt, aus der französischen 🇫🇷 Küche und basieren auf Mayonnaise. Die klassische Sauce Tartare ist etwas leichter. Bei ihr wird Mayo mit gekochtem Eigelb und Schnittlauch verfeinert. Remoulade hingegen schöpft aus dem Vollen. Sie ist einiges kräftiger, nicht nur was die Würze anbelangt. Neben Kräutern gehören bei der klassischen Remoulade auch Kapern und Essiggurken dazu.
Das was wir in der Schweiz Tartarsauce nennen ist eine Mischung aus beidem. Eine Tartarsauce ist bei uns grundsätzlich eine Mayonnaise mit gehackten Zwiebeln und Essiggurken drin. Es gibt auch Varianten, die zusätzlich Eier und Kräuter enthalten. Ich behaupte, es gibt keine andere Sauce, von der es so viele «Spezialrezepte» gibt. Jeder kocht hier sein eigenes Süppchen, oder eben Sösschen. Selbstverständlich bezeichnen alle Saucengurus ihre eigene als «die beste Tartarsauce der Welt».
Bevor ich hier allzu sehr über diese Leute herziehe, muss ich zugeben, dass ich auch so einer war. 🙈 Ich dachte früher auch, meine Tartarsauce sei die beste. Berühmt war sie vielleicht nicht, aber sie wurde gerühmt. Allerdings waren die Leute wohl einfach nur nett. Ehrlich gesagt, war meine Variante damals völlig überladen. Es war einfach zu viel Zeug drin, allerlei Kräuter, Knoblauch, Eier, Anchovis. 🙄
Vegane Tartarsauce
Dass mein «Sösseli» nicht wirklich überzeugen konnte, war sicher ein Grund, weshalb ich lange nicht mehr daran gedacht hatte. Dann gab es plötzlich plant-based Fischstäbchen und pflanzliche Fischfilets zu kaufen und die verlangten natürlich nach Tartarsauce. Auch die Sauce konnte man kaufen, aber die war nicht viel besser als meine alte. 😅
Glücklicherweise habe ich in der Zwischenzeit viel dazugelernt. Zeit also für Sam’s Tartarsauce 2.0! Die Basis bildet unsere vegane Mayonnaise. Mein Ziel war es, eine leichte Sauce zu kreieren. Deshalb mische ich ein bisschen pflanzlichen Joghurt bei. Bei den Kräutern halte ich mich dieses Mal zurück. Eine breite Auswahl an Kräutern mag bei einer Kräuterbutter wichtig sein, nicht aber bei Tartarsauce. Ich beschränke mich deshalb auf frische Petersilie. Statt Zwiebeln nehme ich eine kleine Schalotte, die ist milder im Geschmack. Gehackte Kapern und Essiggurken, bringen schlussendlich noch etwas Biss und Säure in die Sauce. Ich nehme jeweils nur gerade soviel wie nötig. Bei der Tartarsauce ist die Balance der Zutaten besonders wichtig. 👨🏻🍳
Das Resultat ist eine gleichzeitig leichte und trotzdem gehaltvolle Sauce, die herrlich zu pflanzlichen Fischalternativen passt. Natürlich nicht nur! Auch zu Kartoffeln ist sie ein ausgezeichnete Begleitung und bei einer Grillparty darf sie nicht fehlen. Selbstverständlich können wir auch den nächsten veganen Tischgrill kaum erwarten. 😍 Übrigens passt sie für alle am Tisch, auch für solche, die nichts mit veganer Ernährung am Hut haben. Weil sie so schön leicht ist, ist sie die perfekte Chinoise-Sauce.
Ich freue mich, dass mir mein Remake so gut gelungen ist. Umso mehr natürlich, weil ich meine Tartarsauce mit euch teilen kann. Wer weiss, vielleicht wird sie ja doch noch berühmt. Bis dahin wünsche ich euch «e Guete!» 😋
Das brauchts
Für die vegane Mayonnaise
- 150 ml Rapsöl
- 75 ml Sojamilch
- 1 TL Senf
- ⅛ TL Kala Namak
- 1 TL Apfelessig*
Für die vegane Tatarsauce
- 3 EL veganer Joghurt
- 1 Schalotte klein
- 2 EL Kapern
- 2 EL Essiggurken
- 1 TL Olivenöl
- 1 EL Petersilie frisch
- Salz und Pfeffer
Material
So wirds gemacht
vegane Mayonnaise (ca. 250g)
- Senf, Sojamilch und Apfelessig in eine Schüssel geben
- Die Zutaten mixen und das Öl unter ständigem Rühren nach und nach beifügen bis eine feste Masse entsteht
- Kala Namak hinzugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken
Vegane Tatarsauce
- Schalotte schälen, Blätter der Petersilie abzupfen und beides fein hacken
- Kapern und Essiggurken kurz abtropfen lassen und dann ebenfalls sehr fein schneiden (siehe Bild)
- Erst den Joghurt unter die Mayonnaise ziehen, dann 1 TL Olivenöl und die gehackten Zutaten dazugeben und alles sehr gut mischen, am Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken
Danke für’s Rezept! 👍 Ich habe schon mal vegane Tartarsauce im Laden gekauft, die war aber nicht wirklich gut. Der Geschmack von eurer Sauce ist echt Hammer, so etwas hatte ich auch bevor ich vegan wurde noch nicht gegessen. Ich mag es auch, dass die wegen dem Sojajoghurt mega leicht ist (meine Freundin übrigens auch).
Danke dem Team Tofu für eure top Rezepte immer 🙏
Gruess
Thömu
Sali Thömu
Danke für dein Feedback! 🙏🏽
Schön zu hören, dass auch andere eine etwas leichtere Remoulade mögen.
Viel Spass weiterhin bei uns.
Viele Grüsse
Sam
MEGA fein und ganz einfach zu machen – Danke für das tolle Rezept!
Danke liebe Doris, es freut uns, hat dir unsere Tartarsauce geschmeckt. 🥰
Liebe Grüsse
Stefanie