Veganer Caesar Salad

Caesar Salad ist der beliebteste Salat der USA und weit über das Land der unbegrenzten Möglichkeiten hinaus bekannt. Von wegen, in Amerika gibt es nur Fast Food! Ob der Salat etwas mit Julius Cäsar zu tun hat, wo er herkommt und wie man ihn vegan zubereitet erfahrt ihr bei uns.

Caesar Salad vegan? Da fragen sich vielleicht einige, was an einem Salat nicht vegan sein kann. 🥗 Am Salat natürlich nichts. Das klassische Caesar-Dressing ist allerdings nicht vegan, da es mit Eigelb 🥚, Parmesan und Worcestershiresauce hergestellt wird. Abweichend vom Originalrezept haben sich ebenfalls Sardellen 🐟 als Zutat etabliert. Ihr seht also, wir hatten einiges zu tun den Caesar Salad zu veganisien. 🌱 Ob es Abstriche beim Geschmack gibt? Nein, wir sind sicher der Erfinder dieses Salatklassikers wäre zufrieden mit unserem veganen Caesar Salad. Apropos Erfinder!

Julius Cäsar oder nicht?

Obwohl Römersalat für den Caesar Salad verwendet wird, hat er nichts mit Julius Cäsar zu tun. Der Salat wurde erst zweitausend Jahre später von einem Namensvetter des römischen Feldherrn kreiert. Erfunden wurde der legendäre Salat allerdings nicht in Rom, sondern in Tijuana, Mexiko. 🇲🇽 Tatsächlich werden in Tijuana also nicht nur Cocktails wie die Margarita 🍹 erfunden, sondern auch gesunde Salate kreiert.

Immerhin war der Erfinder Caesar Cardini ursprünglich Italiener. 🇮🇹 Anfang des 20. Jahrhunderts ist Cardini in die USA ausgewandert und hat in San Diego ein Lokal eröffnet. Dann kam die Prohibition, die Zeit zwischen 1920 und 1933 in der in den USA die Herstellung und der Verkauf von Alkohol verboten war. Das restriktive Regime setzte den Restaurants zu. Viele Lokale mussten schliessen und auch Cardini hatte sich etwas einfallen lassen müssen. Die Lösung war einfach, er verlegte sein Restaurant einfach über die Grenze nach Tijuana. In Mexiko durfte legal weitergetrunken werden. Die Grenzstadt zu den USA war nicht zuletzt deshalb bei amerikanischen Besuchern sehr beliebt. 😎

Am 4. Juli 1924, dem amerikanischen Nationalfeiertag 🇺🇸 , wurde Cardini’s Restaurant «Caesar’s» von amerikanischen Gästen förmlich überrannt. Der Ansturm war so gross, dass die Küche irgendwann ausgeschossen war und nur noch Salat übrig hatte. Not macht bekanntlich erfinderisch. Als guter Geschäftsmann und Koch improvisierte Caesar Cardini kurzerhand mit dem was die Küche noch hergab und kreierte den nach ihm benannten Salat. Der Caesar Salad schlug ein wie eine Bombe und wurde gleich zum Hit.

Tijuana war in der Zeit der Prohibition auch bei der Hollywood-Elite sehr beliebt. Scharenweise kamen amerikanische Filmstars über die Grenze um zu feiern, natürlich auch weil Alkohol ausgeschenkt wurde. Aber nicht nur. Cardini’s Kreation sprach sich herum. Stars wie Clark Gable oder Jean Harlow kamen nach Tijuana nur um Caesar’s knackigen Salat mit dem herzhaften Dressing zu probieren. Dass der Caesar Salad so beliebt war, hatte nicht nur mit dem Grünzeug zu tun, denn das Dressing wurde vom Chef direkt am Tisch zubereitet. Hier verband sich Genuss mit Spektakel.

Von Tijuana verbreitete sich der Salat über Kalifornien in den ganzen USA. Sogar in Europa hörte man vom Erfolg des Caesar Salad. Der Rest ist Geschichte.

Das Caesar Salad-Rezept

Die ursprünglichen Zutaten neben dem Lattich, wie der Römersalat in der Schweiz heisst, waren rohe Eier, Olivenöl, Zitronensaft, Parmesan, Worcestershiresauce, Salz und Pfeffer. Mit der Zeit entwickelten sich jedoch verschiedene Variationen. So beschrieb die amerikanische Kolumnistin Dorothy Kilgallen 1946 Knoblauch und Sardellen als weitere Zutaten des Dressings. Besonders die Sardellen waren immer wieder ein Streitpunkt. Rosa Cardini, die Tochter des Erfinders, stellte klar, dass das Dressing ihres Vaters keine Sardellen enthalten hat. Diese Geschmacksnote sei von der Worcestershiresauce beeinflusst worden, die mit Sardellen zubereitet wird. Trotzdem werden Sardellen heute in den meisten Rezepten als Zutat verwendet, genauso wie Knoblauch und Senf. 🧄

Meine vegane Variante kann man als Kombination des traditionellen und des modernen Dressings sehen. Der Verzicht auf Eier ist dabei kein Problem. Wie wir bei der veganen Mayonnaise oder dem Aioli gesehen haben, dienen die Eier lediglich als Emulgator. Sie sorgen dafür, dass sich das Öl und die Flüssigkeit (in diesem Fall Zitronensaft) zu einer beständigen Mischung verbinden. Das erreicht ihr auch mit Sojamilch oder ihr verwendet, wie in diesem Rezept, direkt vegane Mayonnaise. Die könnt ihr auch leicht selber machen. Ein zusätzlicher Vorteil dabei ist, dass ohne die rohen Eier auch kein Risiko für eine Salmonellenvergiftung besteht.

Der Parmesan wird durch Hefeflocken ersetzt und Worcestershiresauce* gibt es mittlerweile auch vegan. Bleiben noch die Sardellen. Hier geht es eigentlich nur um eine leichte Meernote und die kriegt ihr problemlos mit Nori-Flocken hin. Wer mich kennt weiss, dass Knoblauch natürlich auch ein Must ist und deshalb unbedingt in das Caesar-Dressing gehört. 😅

Die Croutons mache ich selber, das ist keine Hexerei. Einfach die Toastscheiben in Würfel schneiden, mit dem Knoblauchpulver vermischen und dann mit etwas Öl in der Pfanne goldig rösten. 🍞

Caesar Salad bringt Abwechslung in euer «Salat-Repertoire». Lasst ihn euch schmecken!