Vegane Anischräbeli – der Schweizer Anis-Klassiker ohne Ei

Gut zu wissen!
Chräbeli sind eines der wenigen Schweizer Weihnachtsguetzli, die traditionell ganz ohne Butter auskommen.

Kaum ein Gebäck spaltet die Guetzliwelt so sehr wie Anischräbeli. Ihr kräftiger Anisduft, die charakteristische Form und der berühmte «Biss» machen sie zum vielleicht polarisierendsten Weihnachtsgebäck der Schweiz. Wer ihnen aber eine Chance gibt, entdeckt hinter der harten Schale einen echten Klassiker mit Geschichte. Auch ohne Ei bringt unsere vegane Version den Charakter mit, der Chräbeli seit jeher so besonders macht.

Direkt zum rezept

Eine Advents- und Weihnachtszeit ohne Guetzli ist kaum vorstellbar. 🎄 Und doch sind nicht alle Guetzli gleich beliebt. Neben den hübschen, zarten Mailänderli ⭐️, den duftenden Zimtsternen und den mürben Spitzbuben gibt es ein Gebäck, das polarisiert: die traditionellen Schweizer Anischräbeli – aromatisch und mit unverwechselbarem Biss.

Dabei stecken so viel Tradition und Persönlichkeit in diesen unscheinbaren Stängeli. Das typische Knistern, wenn man hineinbeisst, der Duft von Anis – einem klassischen Weihnachtsgewürz –, der sich beim Backen im ganzen Haus verbreitet, und die eigenwillige Form machen Anischräbeli zu einem Gebäck mit Charakter.

Weihnachtlicher Guetzliteller mit veganen Anischräbeli – Schweizer Anis-Weihnachtsguetzli ohne Ei

Von Krallen, Tradition und Aargauer Wurzeln: Die Geschichte der Chräbeli

Die Anischräbeli gehören zu den ältesten überlieferten Schweizer Weihnachtsguetzli 🍪 mit Anis. Sie stammen aus dem Aargau, besonders aus der Region Baden, und sind seit Jahrhunderten fester Bestandteil der Adventszeit.

Die typische Chräbeli-Form

Der Name «Chräbeli» stammt vom Schweizerdeutschen Wort «Chräbel», was «Kralle» bedeutet – eine charmante Anspielung auf ihre charakteristische Form.

Anders als Anisbrötli oder Springerle, die traditionell mit einer Model geprägt werden, kommen Chräbeli ganz ohne Form aus. Ihre typische Gestalt entsteht allein durch zwei Einschnitte und eine leichte Biegung – schlicht, aber unverwechselbar.

Vegane Anischräbeli auf Weihnachtsteller neben kleinem Porzellangeschenk – aromatische Chräbeli mit Anis

Bauernmarzipan: ein Blick in die Vergangenheit

Früher galten sie als «Bauernmarzipan», da sie eine einfache und erschwingliche Alternative zum damals sehr kostspieligen echten Marzipan waren. Anstelle von Mandeln wurden Mehl, Zucker und Anis als zentrales Aroma verwendet – perfekt für ein aromatisches und haltbares Wintergebäck. ✨

Bis heute hat sich an der grundlegenden Herstellungsweise kaum etwas verändert. Gerade deshalb sind Chräbeli ideale Vertreter der traditionellen Schweizer Backkunst, die sich wunderbar in die moderne pflanzliche 🌱 Küche übersetzen lassen.

Vom klassischen Chräbeli zum veganen Anisgebäck mit Aquafaba

Traditionell werden Chräbeli mit Ei zubereitet, das für Struktur und Volumen sorgt. In unserer veganen Variante übernimmt diese Aufgabe Aquafaba, also die Flüssigkeit aus der Kichererbsendose. Ein wahres Wundermittel und äusserst vielseitig!

Was Aquafaba so einzigartig macht

Aquafaba lässt sich luftig aufschlagen, bindet hervorragend und imitiert die Eigenschaften von Eiweiss 🥚 erstaunlich gut. Das liegt an seinem natürlichen Gehalt an Proteinen und Stärke, die beim Aufschlagen eine stabile Struktur bilden. Dadurch bleibt der Teig stabil und locker. Der perfekte Ei-Ersatz!

Wie die vegane Variante dem Original treu bleibt

Der Zubereitungsprozess folgt weiterhin dem traditionellen Ablauf: schaumig schlagen, Anis und Kirsch einarbeiten, Mehl unterheben, formen, einschneiden und trocknen. So entsteht ein veganes Anisgebäck, das sich optisch und geschmacklich kaum vom Original unterscheidet.

Schritt-für-Schritt-Formen von veganen Chräbeli: Teigrolle, geschnittene Stücke und eingeschnittene Anischräbeli

So gelingen vegane Anischräbeli mit perfektem Biss

Die wichtigste Komponente bei Chräbeli ist Geduld: Die geformten Guetzli müssen mindestens zwölf Stunden trocknen, bevor sie in den Ofen dürfen. 🔥 Noch besser ist es, einen ganzen Tag zu warten.

Warum Trocknen der Schlüssel zum Erfolg ist

Durch das lange Trocknen bildet sich auf den Chräbeli eine feine Haut. Diese sorgt im Ofen für eine helle Farbe und die typisch feste Struktur. Am besten trocknest du sie bei Raumtemperatur an einem gut belüfteten Ort, so gelingen sie besonders gleichmässig.

Die ideale Backtemperatur für helle Chräbeli

Im Ofen benötigen sie eine niedrigere Temperatur als viele andere Weihnachtsguetzli. So bleiben sie hell und erhalten genau den festen Biss, der echte Chräbeli auszeichnet. Ausserdem bleibt der Ofen beim Backen einen Spalt weit geöffnet.

Nahaufnahme veganer Anischräbeli auf Weihnachtsteller – helle, aromatische Schweizer Chräbeli

Und plötzlich riecht es nach Advent

Anischräbeli sind ein Gebäck für Menschen, die Tradition, Eigenwilligkeit und ein kräftiges Aroma schätzen. Sie sind nicht «Everybody’s Darling», dafür aber ein echtes Stück Schweiz 🇨🇭: eigenwillig und charakterstark.

Vegane Weihnachtsguetzli mit Tradition

In ihrer veganen Variante behalten sie alles, was echte Schweizer Anisguetzli ausmacht, und zeigen, wie zeitlos und anpassungsfähig alte Rezepte sein können. Vielleicht erobern sie ja auch deine Guetzlidose – dort bleiben sie garantiert nicht lange liegen.

Viel Spass beim Backen! Und denk dran: Chräbeli sind hart, aber du bist härter! 💪🏼

Zutaten für vegane Anischräbeli mit Aquafaba, Anis und Mehl – Schweizer Chräbeli ohne Ei
Vegane Anischräbeli – der Schweizer Anis-Klassiker ohne Ei
Vegane Anischräbeli mit Tradition und Charakter: kräftiger Anisduft, helle Kruste, fester Biss. Dank Aquafaba ganz ohne Ei und genauso gut wie das Original. Perfekt für alle, die Guetzli mit Persönlichkeit lieben.
Zutaten für25 Guetzli
Vorbereitung 5 Minuten
Zubereitung 45 Minuten
Trockenzeit 12 Stunden
Gesamtzeit 12 Stunden 50 Minuten

Das brauchts

So wirds gemacht

  • Puderzucker sieben und zusammen mit dem Aquafaba, Salz und Backpulver in einer Schüssel ca. 5 Min luftig aufschlagen, bis die Masse hell ist
  • Kirsch und Anis dazugeben und sorgfältig unterrühren
  • Mehl darübersieben und nur so lange mischen, bis ein geschmeidiger Teig entsteht
  • Teig zu Stangen von ca. 1.5 cm Durchmesser rollen und in etwa 5 cm lange Stücke schneiden
  • Jedes Stück zweimal schräg einschneiden und die Chräbeli leicht biegen
  • Geformte Chräbeli 12–24 Std bei Raumtemperatur trocknen lassen
  • Backofen auf 140 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen
  • Chräbeli in der unteren Ofenhälfte ca. 20 Min backen, Backofentür mit einer Holzkelle leicht offen lassen, bis sie fest sind und hell bleiben
  • Chräbeli kurz abkühlen lassen, vom Blech lösen und auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen

Tipp!

  • Lass die geformten Chräbeli am besten 24 Stunden lang trocknen, damit sie im Ofen hell bleiben und die richtige Struktur bekommen.
  • Achte darauf, die Einschnitte sauber zu setzen, dann öffnet sich die typische «Kralle» beim Backen von selbst.
  • Wenn du ein intensiveres Anisaroma möchtest, röste die Samen vorher kurz ohne Öl in einer Pfanne.
  • Backe die Chräbeli unbedingt bei 140 Grad und bleibe in der Nähe, damit sie keine Farbe annehmen.
  • Bewahre die fertigen Guetzli in einer gut verschlossenen Dose auf, sonst ziehen sie zu viel Feuchtigkeit und werden weich.
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Detailaufnahme traditioneller veganer Chräbeli auf einem Weihnachtsteller – Anisguetzli aus der Schweiz

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