Rotweinzwetschgen einmachen – aromatisch, einfach & accidentally vegan: Zwetschgen baden in tiefrotem Wein, tanzen mit Zimt, Vanille und Nelken und warten geduldig im Keller auf ihren grossen Auftritt. Ein Löffel davon genügt und plötzlich ist der Sommer zurück – würzig, süss und ein bisschen beschwipst. Wer einmal probiert hat, weiss: Diese Köstlichkeit macht graue Tage sofort ein bisschen heller.
Direkt zum rezeptIch liebe Zwetschgen in allen Variationen: ob klassisch als Wähe mit mürbem Boden und saftigen Früchten, als feines Dessert in Form von verführerischen Zwetschgentaschen oder Zwetschgenknödeln oder ganz exotisch als frischer Zwetschgensalat mit Couscous – das süss-säuerliche Aroma, die Textur, die Vielseitigkeit. Zwetschgen sind einfach wunderbar! 💜

Rotweinzwetschgen einmachen: Schweizer Tradition kurz erklärt
Wenn man ein typisch schweizerisches Gericht nennen müsste, denkt man an Rösti, Käsefondue oder vielleicht ans Birchermüesli. Fragt man hingegen nach einer typisch schweizerischen Zubereitungsart, dann wird es wohl schwieriger. Dabei wäre die Antwort ganz einfach: Einmachen – oder, wie man in Deutschland sagt, das Einkochen. Früher war es keine Spielerei, sondern eine Notwendigkeit, um auch im Winter von den Früchten des Sommers zehren zu können. 🍓🍒 So kommt uns diese köstliche Variante gerade recht: Rotweinzwetschgen einmachen – süsse Früchte, eingekocht in aromatischem Rotwein 🍷 mit Gewürzen, konserviert in Gläsern, die uns mitten im Januar einen Hauch Spätsommer bescheren.

Herkunft und Geschichte der Zwetschge
Die Zwetschge gehört botanisch zu Prunus domestica, einer Unterart der Kulturpflaume. Ihr Ursprung liegt wahrscheinlich zwischen dem Kaukasus und dem Mittleren Osten, von wo aus sie über Handelswege und die Römer nach Mitteleuropa gebracht wurde. In der Schweiz hat die Zwetschge eine lange Tradition und ist aus der bäuerlichen Küche kaum wegzudenken. 👩🏻🌾 Hausgärten, Streuobstwiesen und alte Sorten prägen die Landschaft. Besonders bekannt ist die Fellenberg-Zwetschge, die tief in der Schweizer Obstbaugeschichte verwurzelt ist und noch heute vielerorts kultiviert wird.

Zwetschgen-Saison in der Schweiz: Erntezeit & Verwendung
Die Saison reicht hierzulande von Ende Juli bis Mitte Oktober. In dieser Zeit wird die Frucht nicht nur frisch genossen, sondern auch eingekocht, gedörrt, zu Konfitüre verarbeitet oder als Basis für feine Destillate genutzt. In Österreich 🇦🇹 wiederum spricht man von «Zwetschken» – eine Schreibweise, die zeigt, wie fest die Frucht auch dort kulturell verankert ist.
Eingemachte Zwetschgen: Vorrat für den Winter
Die Bedeutung der Zwetschge liegt nicht nur im unmittelbaren Genuss, sondern auch in ihrer Rolle als Vorratsfrucht. Rotweinzwetschgen zeigen, wie vielfältig man die Frucht nutzen kann. Wer eine reiche Ernte hatte, kam nicht darum herum, die Früchte in grossem Stil zu verarbeiten – zu Mus, Kompott, Konfitüre oder auch zu Zwetschgensenf, der heute noch gerne zum Raclette serviert wird.

In Zeiten, in denen frische Früchte im Winter rar waren, waren eingemachte Zwetschgen eine echte Delikatesse. Bis heute verbinden viele Menschen mit einem Glas Eingemachtem nicht nur Geschmack, sondern auch ein Stück Familiengeschichte. Die Rezepte und Rituale rund ums Einmachen wurden oft von Generation zu Generation weitergegeben.
So gelingen Rotweinzwetschgen – einfach eingemacht
Rotweinzwetschgen zuzubereiten ist wirklich unkompliziert. Im Grunde kocht man den Rotwein mit Zucker und Gewürzen auf, gibt die halbierten Zwetschgen kurz dazu und füllt alles heiss in sterile Gläser. Wichtig ist nur, dass die Gläser sauber und steril sind, dann halten die Früchte problemlos sechs bis zwölf Monate. Wer es weniger süss mag, reduziert einfach die Zuckermenge, besonders wenn die Zwetschgen bereits von Natur aus sehr süss sind.

Eine alkoholfreie Variante gelingt übrigens ebenso: Statt Rotwein verwendet man einfach roten Traubensaft. Und das Schönste daran: Dieses Rezept ist accidentally vegan, es musste nicht einmal «veganisiert» werden, sondern war schon immer rein pflanzlich. 😎
Tradition trifft Genuss
Rotweinzwetschgen sind mehr als nur ein Vorrat im Kellerregal, sie sind eine kulinarische Brücke zwischen Spätsommer und Winter. ☀️❄️ Das kräftige Rot des Weins, die feine Würze und das süsse Fruchtfleisch machen sie zu einem Genuss, der sowohl pur als auch vielseitig einsetzbar ist: als Topping zu Vanilleglace, als fruchtige Ergänzung zu einem Cheesecake oder als süsse Begleitung zu Kaiserschmarren.
Damit knüpfen sie an eine lange Tradition an und schenken uns gleichzeitig ein Stück Gemütlichkeit. Und seien wir ehrlich: Wer im Januar ein Glas öffnet, wird sich selbst dafür danken, dass er im September einen Nachmittag mit Zwetschgen und Rotwein in der Küche verbracht hat.
Also los! Wagt euch ans Einmachen – es lohnt sich! 🧑🏻🍳

Das brauchts
- 1 kg Zwetschgen
- 200 g Zucker
- 750 ml Rotwein*
- 1 Zimtstange*
- 1 Vanilleschote*
- 3 Nelken*
So wirds gemacht
- Rotwein mit Zucker in einer Pfanne aufkochen
- Zimtstange halbieren, Vanilleschote längs aufschneiden und zusammen mit den Nelken in den Rotweinsud geben und 10 Min köcheln lassen
- Zwetschgen waschen, halbieren und entsteinen
- Zwetschgen zum Rotweinsud geben und 5 Min mitköcheln lassen
- Gewürze entfernen
- Heisse Früchte mit dem Sud in vorbereitete, sterile Gläser füllen und sofort verschliessen
Tipp!
- Achte darauf, dass die Gläser wirklich steril sind, dann halten deine Rotweinzwetschgen monatelang.
- Wenn du sehr süsse Zwetschgen erwischst, reduziere einfach die Zuckermenge.
- Wenn du die alkoholfreie Variante ausprobieren möchtest, verwende roten Traubensaft statt Wein.
- Lass die Gewürze nicht zu lange im Sud, sonst überdecken sie das feine Zwetschgenaroma.
- Fülle die Zwetschgen unbedingt heiss ab, damit sich das Vakuum zuverlässig bildet.
